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Du liest: Blasenentzündung nach dem Sex -”Die Honeymoon Zystitis”
Intimität & Selbstfürsorge

Blasenentzündung nach dem Sex -”Die Honeymoon Zystitis”

Blasenentzündung nach dem Sex -”Die Honeymoon Zystitis”

Noch vor zwei Tagen einen tollen Abend mit gutem Sex gehabt und plötzlich eine Blasenentzündung! Viele kennen dieses Phänomen, bei dem es nach dem Geschlechtsverkehr plötzlich beim Wasserlassen brennt und zwickt. In diesem Blogartikel erfährst Du alles, was es mit der sogenannten "Honeymoon-Zystitis" auf sich hat.

Wie entsteht eine Blasenentzündung durch Sex?

Eine Blasenentzündung nach dem Sex ist keine Seltenheit. Es gibt verschiedene Ursachen für eine Blasenentzündung.

Bakterielle Übertragung:

  • Während des Geschlechtsverkehrs können durch intensive Berührung und Reibung der Geschlechtsteile (auch oral) Bakterien, insbesondere Darmbakterien wie Escherichia coli (E. coli), zum Scheideneingang und den nahegelegenen Harnröhrenausgang gelangen. Von dort können die Keime in die Harnröhre und weiter in die Blase aufsteigen und dort eine Entzündung auslösen.

Reizung und Verletzung der Schleimhäute:

  • Intensiver und häufiger Geschlechtsverkehr kann die Schleimhäute reizen oder auch zu Mikroverletzungen der Schleimhäute führen. Dies wiederum kann das Eindringen von Bakterien erleichtern.

Häufiger Partnerwechsel:

  • Das Risiko einer Blasenentzündung steigt bei Frauen, die häufig den sexuellen Partner wechseln. Ein Grund dafür ist, dass die Frau häufiger neuen und unbekannten Keimen ausgesetzt ist. Das kann nicht nur die eigene Genitalflora aus dem Gleichgewicht bringen sondern auch das Immunsystem.
Was ist die sogenannte “Honeymoon-Zystitis” eigentlich?

"Honeymoon-Zystitis" bezeichnet keine eigene Krankheit, sondern ist ein informeller Begriff, der verwendet wird, um eine Art von Blasenentzündung zu beschreiben, die nach dem Sex auftritt. Der Ausdruck bezieht sich auf die Tatsache, dass Frauen in Phasen sexueller Aktivität vermehrt unter Blasenentzündungen leiden. Der Begriff "Honeymoon-Zystitis" ist wahrscheinlich Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden. Früher hatten Eheleute meist ihren ersten intensiven Sex in der Hochzeitsnacht oder in den Flitterwochen (engl. Honeymoon), und so ist dieser Begriff entstanden. Natürlich kann die "Honeymoon-Zystitis" jeden treffen, egal ob frisch verliebt oder in einer langjährigen Beziehung. Am häufigsten betroffen sind Frauen zwischen 20 und 30 Jahren.

Was sind die Symptome und wie wird eine Blasenentzündung nach dem Sex behandelt?

Die Blasenentzündung nach dem Sex, bzw. die sogenannte "Honeymoon-Zystitis", unterscheidet sich nicht von der normalen akuten Blasenentzündung. Also sind auch die Symptome und Therapie die gleichen. Mehr Informationen dazu findest Du hier.

Kann ich Sex trotz Blasenentzündung haben?

Grundsätzlich ist Sex trotz einer Blasenentzündung natürlich möglich. Allerdings ist es sinnvoll, während der Erkrankung etwas enthaltsamer zu sein. Warum? Erstens ist das Scheidenmilieu ohnehin schon aus dem Gleichgewicht geraten, zudem kann die kontinuierliche und weitere Reizung der Schleimhäute den Heilungsprozess verlangsamen und Deine Symptome verschlimmern. Es ist ratsam, bis zum vollständigen Abklingen der Symptome zu warten.

Wie kann ich eine Blasenentzündung nach Sex vorbeugen?

Um das Risiko einer Blasenentzündung zu minimieren, gibt es einige wichtige Tipps, die Du beachten solltest:

  • Urinieren nach dem Sex: Es ist eine gute Praxis, nach dem Geschlechtsverkehr zur Toilette zu gehen. Das hilft, eindringende Bakterien aus der Harnröhre zu spülen.
  • Kondomwechsel bzw. Reinigung: Wenn von Anal- zu Vaginalverkehr gewechselt wird, sollte entweder das Kondom gewechselt oder der Penis gereinigt werden.
  • Gute Intimhygiene ist das A und O: Achte darauf, Dich im Intimbereich gründlich zu reinigen, besonders nach dem Toilettengang. Das richtige Abwischen von vorne nach hinten ist entscheidend, um zu verhindern, dass Darmbakterien in die Harnröhre gelangen.
  • Genug trinken, um die Blase zu spülen: Ausreichend Wasser zu trinken hilft, Bakterien auszuspülen und die Harnwege sauber zu halten.
  • Vermeide reizende Substanzen: Substanzen wie Nikotin, die die Schleimhäute der Harnwege reizen können, solltest du meiden.
  • Trage lockere, atmungsaktive Unterwäsche: Diese Art von Unterwäsche unterstützt eine gute Belüftung im Intimbereich und minimiert das Bakterienwachstum.
  • Sei vorsichtig mit Intimsprays und -deodorants: Übermäßiger Gebrauch kann die empfindliche Haut im Genitalbereich reizen und das Gleichgewicht der Schleimhautflora stören, was das Infektionsrisiko erhöht.
  • Nutze D-Mannose: Diese natürliche Zuckerverbindung, die Du als Pulver bekommen kannst, hilft dabei, das Anhaften von E-Coli Bakterien an der Blasenwand zu verhindern. Etwa 2g pro Tag wird zur Vorbeugung empfohlen.
  • Cranberrysaft als Helfer: Der regelmäßige Konsum von Cranberrysaft, der D-Mannose enthält, kann dazu beitragen, das Anhaften von Bakterien an der Blasenwand zu erschweren.
  • Richtige Reinigung des Intimbereichs: Am besten nur mit warmem Wasser reinigen. Zu viele Waschlotionen oder übertriebene Intimhygiene können die natürliche Flora stören.
  • Achte auf deine Ernährung: Eine gesunde und ausgewogene Ernährung stärkt Dein Immunsystem und trägt zur allgemeinen Gesundheit bei, was wiederum das Risiko von Infektionen verringert.
  • Sei vorsichtig mit Antibiotika: Der übermäßige Einsatz von Antibiotika kann das Gleichgewicht der natürlichen Bakterienflora stören. Sie sollten nur nach ärztlicher Verschreibung eingenommen werden.
  • Arztkontrollen: Bei Problemen im Genitalbereich, wie Juckreiz, ist es ratsam, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen, um die Ursachen zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Fazit

Blasenentzündungen nach dem Sex sind ein häufiges Problem, besonders bei Frauen, da die anatomischen Verhältnisse das Eindringen von Keimen in die Harnröhre begünstigen. Mit dem richtigen Wissen kannst Du aber vorbeugen und so das Risiko minimieren, um weiterhin ein erfülltes Sexleben zu genießen.

Denk daran, bei wiederkehrenden Problemen ärztlichen Rat einzuholen.

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