Bei einem unangenehmen Juckreiz oder Brennen in und an der Scheide kann es schnell passieren, dass die Gedanken Achterbahn fahren. “Was kann das sein? Ist es etwas Ernstes?”, fragst Du Dich vielleicht. Möglicherweise verzichtest Du sogar auf Sex, weil Du Schmerzen empfindest. Wir verstehen Deine Sorgen gut und können Dich beruhigen. Oft sind die Gründe harmlos und lassen sich leicht in den Griff bekommen. Erfahre, woher der Juckreiz kommen kann und was Du jetzt tun kannst.

Was kann man gegen Jucken in der Scheide tun?

Juckreiz im Intimbereich ist ein unspezifisches Symptom und kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Das sind einige der häufigsten:

• Allergie oder Hautirritationen durch z.B. Intimdeos, Parfüms, Seifen oder zu häufiges Rasieren
• Pilzinfektion (der pH-Wert kann normal oder leicht erniedrigt sein)
• Bakterielle Vaginose
• Vaginale Infektion (z.B. Chlamydien)
• Hauterkrankungen (Lichen sclerosus)
• Herpes genitalis
• Wurminfektion

Pilzinfektion

Scheidenpilz wird häufig durch Hefepilze der Gattung Candida verursacht, insbesondere Candida albicans. Diese Hefepilze befinden sich natürlicherweise im Körper, einschließlich in der Vaginalflora. Normalerweise verursachen sie keine Probleme, aber bestimmte Bedingungen wie die Einnahme von Antibiotika, hormonelle Veränderungen, ein geschwächtes Immunsystem, Diabetes sowie Feuchtigkeit und Wärme können das Wachstum dieser Hefepilze und damit Scheidenpilz fördern.

Du erkennst Scheidenpilz an einem intensiven Juckreiz und einem brennenden Gefühl in der Vagina und der Vulva, die gerötet und geschwollen sein kann. Beim Wasserlassen kann es brennen und auch Sex kann schmerzhaft sein. Der Ausfluss ist dicker, weißer und klumpiger und wird häufig als "hüttenkäseartig" beschrieben [1].

Bakterielle Vaginose

Normalerweise wird die Vagina von Laktobazillen dominiert, die eine saure Umgebung in der Vaginalflora schaffen und so vor Infektionen schützen. Bei einer bakteriellen Vaginose wird diese Balance gestört und Bakterien, wie Gardnerella vaginalis, können sich übermäßig ausbreiten. Solltest Du betroffen sein, erkennst Du das meistens an einem dünnflüssigen, grauweißen Ausfluss, der einen unangenehmen, fischartigen Geruch annehmen kann – besonders nach dem Sex.

Es kann zu Juckreiz und Brennen in der Vagina kommen. Die genauen Ursachen der bakteriellen Vaginose sind nicht bekannt, aber man vermutet, dass mehrere oder neue Sexualpartner*innen, Vaginalspülungen, Rauchen und die Verwendung von Spiralen das Risiko für eine bakterielle Vaginose erhöhen können.

Hauterkrankung “Lichen sclerosus”

Lichen sclerosus (aus dem Griechischen für “weiße, harte Flechte”) ist eine chronische Hauterkrankung im Genitalbereich und eine der häufigsten entzündlichen Erkrankungen des äußeren Genitalbereichs. Diese Erkrankung bleibt oft jahrelang unerkannt und Betroffene – sowohl Frauen als auch Männer – werden fälschlicherweise wegen Pilzinfektionen behandelt.

Die Ursache von Lichen sclerosus ist nicht eindeutig geklärt. Typische Symptome sind chronischer Juckreiz, Brennen und manchmal Ekzeme. Später wird die betroffene Haut glänzend und vernarbt, wodurch sie schrumpft. Dies kann zu Schmerzen beim Sex führen kann. Es ist wichtig, dass Lichen sclerosus früh erkannt und behandelt wird, da die Schäden irreversibel sind und eine frühe und konsequente Behandlung (meist mit Kortisonsalben) den Verlauf deutlich verbessern kann. Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob es sich bei Deinem Juckreiz um die Hauterkrankung Lichen sclerosus handelt, hole Dir gynäkologische Beratung ein.

Herpes Genitalis

Genitalherpes ist eine ansteckende, sexuell übertragbare Krankheit (STI) und wird durch einen Herpesvirus ausgelöst. Klassische Symptome sind Kribbeln, Brennen und eher nadelstichartige Schmerzen im Intimbereich. Es entstehen nässende Bläschen, die in Grüppchen auftreten, schmerzhaft sind und mit der Zeit austrocknen. Gelegentlich kann die Haut auch jucken. Die Behandlung erfolgt je nach Schweregrad entweder lokal mit antiviraler Salbe oder in Tablettenform [4].

Wusstest Du, dass die fünf am häufigsten diagnostizierten sexuell übertragbaren Krankheiten Chlamydien, HIV, Hepatitis C, Gonorrhö (Tripper) und Syphilis sind? Mit den speziellen STI-Selbsttests von Prio One hast Du die Möglichkeit, Dich vertraulich und diskret einem umfassenden Check zu unterziehen.

Wurmerkrankung

Eine weitere Ursache für Juckreiz am After und auch im vaginalen Bereich ist eine Infektion mit Madenwürmern (auch “Oxyuriasis” genannt). Sie ist gar nicht so selten und kommt häufig bei kleinen Kindern vor, kann dann aber schnell auch die ganze Familie betreffen. Da die weiblichen Würmer meistens nachts aus dem Darm in Richtung After austreten, um ihre Eier in den dortigen Hautfalten der umliegenden Haut zu verteilen, besteht der typische Juckreiz besonders nachts. Wenn die Erkrankung erst einmal erkannt ist, kann sie einfach und unkompliziert mit Medikamenten behandelt werden, die die Würmer und deren Larven abtöten.

Allergie oder Austrocknung durch zu häufiges Waschen

Mit Waschgel, Intimlotionen, Intimdeos und der Rasur möchtest Du besonders gepflegt sein. Aber Vorsicht, denn die gute Absicht könnte mehr schaden als nutzen. Rasier- und Waschgel können Deine Haut austrocknen und sogar Allergien auslösen. Beides kann zu einem unangenehmen Juckreiz führen. Um das zu verhindern, beobachte genau, wann der Juckreiz auftritt, wie lange er schon anhält und welche Produkte Du verwendest. Damit kannst Du leicht herausfinden, ob Du Deine Produkte wechseln oder besser ganz auf Waschgel und Co. verzichten solltest.

Der V-Check: 6 Fragen bei Juckreiz in der Scheide

Wenn es im Intimbereich juckt, können Dir die folgenden Fragen helfen, die Ursache zu erkennen:

• Wäschst Du Dich im Intimbereich täglich oder häufig mit Seife?
• Rasierst Du Dich täglich im Intimbereich?
• Benutzt Du eine neue Creme oder Gleitgel, neues Waschmittel oder neue (synthetische) Unterwäsche?
• Benutzt Du Intimdeos oder parfümierte Cremes?
• Nimmst Du gerade oder hast Du kürzlich ein Antibiotikum genommen?
• Hast Du viel Stress?

Wenn Deine Antwort auf mindestens eine dieser Fragen “Ja” lautet, probiere unsere folgenden Tipps gegen Juckreiz aus. Sollte der Juckreiz auch nach Anwendung der Tipps nicht verschwinden, ist es ratsam, Dich in ärztliche Behandlung zu begeben.

7 Tipps gegen Juckreiz & Co

Nicht alle Arten von Juckreiz lassen sich selbst behandeln und manchmal kommst Du an einer ärztlichen Behandlung nicht vorbei. Hat der Juckreiz allerdings Ursachen, die mit Deiner Hygieneroutine zu tun haben, kann er sich leicht verhindern lassen.

1. Pausiere die Rasur mindestens für zwei Tage.
2. Wasche Dich einmal täglich nur mit sauberem, lauwarmem Wasser – auch während der Periode.
3. Benutze eine unparfümierte Fettcreme wie Vaseline oder ein mildes Mandelöl. Fett schützt die Haut vor Austrocknung und Keimen.
4. Trage in den nächsten Tagen lockere Kleidung und Baumwollunterwäsche.
5. Swipe right! Wisch nach dem Toilettengang nicht von hinten nach vorne, da so Keime in die Scheide gelangen können.
6. Verzichte auf Tampons, besser sind (plastikfreie) Binden oder Menstruationstassen. Plus: Die Binden häufig wechseln.
7. Zusätzlich kannst Du auch Zäpfchen mit Milchsäurebakterien benutzen. Das stärkt die Scheidenflora und wirkt zum Teil entzündungshemmend.

Welche Creme, wenn die Scheide juckt?

Wenn Juckreiz in der Scheide auftritt, kann dies verschiedene Ursachen haben, wie zum Beispiel eine Pilzinfektion, bakterielle Vaginose, Hautreizungen oder allergische Reaktionen. Hole Dir bei anhaltendem oder starkem Juckreiz immer ärztliche Beratung ein, um die genaue Ursache festzustellen und eine geeignete Behandlung zu erhalten.

Bei Juckreiz durch allgemeine Scheidentrockenheit – ein häufiges Symptom der Wechseljahre – kann die hormonfreie Vagisan FeuchtCreme Linderung verschaffen. Diese speziell entwickelte Creme versorgt Deine Intimzone mit der nötigen Feuchtigkeit und Pflege, um Brennen und Juckreiz zu lindern. Ideal zur täglichen Pflege!

Fazit: Juckreiz in der Scheide ist häufig leicht behandelbar

Untenrum juckt’s? Keine Sorge. Mit der richtigen Behandlung kannst Du die Symptome häufig schnell in den Griff bekommen. Mit einem Blick auf Deine Intimhygiene lassen sich vielleicht einige Ursachen ausschließen. Ist das Jucken sehr stark oder langanhaltend, empfehlen wir Dir, ärztliche Beratung einzuholen. Vor allem ein chronischer vaginaler Juckreiz sollte ordentlich abgeklärt werden. So musst Du Dir schon bald keine Sorgen über den lästigen Juckreiz mehr machen.

Quellen

• https://journals.lww.com/menopausejournal/abstract/2010/17010/vaginal_symptoms_in_postmenopausal_women_.22.aspx
• https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1046/j.1439-0507.2001.00685.x
• https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-2008-1068827
• https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(98)08228-2/abstract
• https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(07)61908-4/abstract
• https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-642-38310-6_15