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Pille absetzen: Was passiert mit Deinem Körper?

Pille absetzen: Was passiert mit Deinem Körper?

Die Pille – in den 1960er und 1970er Jahren galt sie als ein Symbol der Emanzipation und sexuellen Befreiung. Doch heute entscheiden sich immer mehr Frauen gegen hormonelle Verhütung und setzen die Pille ab. Die Ursachen dafür sind vielfältig: Der Wunsch nach einer natürlichen Familienplanung, gesundheitliche Gründe oder die (möglichen) Nebenwirkungen der Pille.

Doch was genau passiert eigentlich in deinem Körper, wenn Du die Pille absetzt? Was sollte man dabei beachten? Welche Veränderungen sind zu erwarten, und wie lange dauert es, bis sich der Körper wieder umgestellt hat? In diesem Artikel erfährst Du alles über die Nebenwirkungen, mögliche Beschwerden und wie Du die Umstellung nach dem Absetzen der Pille unterstützen kannst.

Warum die Pille absetzen?

Zu den häufigsten Gründen, warum sich Frauen gegen die Pille entscheiden, gehören folgende:

1. Familienplanung und Kinderwunsch

Für viele Frauen ist Wunsch nach einem Baby einer der zentralen Beweggründe, die Pille abzusetzen. Sobald die Entscheidung für eine Schwangerschaft getroffen ist, ist eine hormonelle Verhütung mit der Pille nicht mehr erforderlich. Viele Frauen stoppen die Einnahme der Pille bereits einige Monate im Voraus, um ihrem Körper die Möglichkeit zu geben, den natürlichen Zyklus nach dem Absetzen der Pille wiederherzustellen und sich auf eine mögliche Schwangerschaft vorzubereiten.

2. Wechsel zu hormonfreien Verhütungsmethoden

Andere Frauen entscheiden sich gegen die Pille, weil sie ihren Körper nicht länger mit synthetischen Hormonen beeinflussen wollen und steigen deshalb auf hormonfreie Verhütungsmethoden wie die Kupferspirale, natürliche Familienplanung (NFP) oder Kondome um. Diese Methoden greifen nicht in den natürlichen Hormonhaushalt ein. Weitere hormonfreie Alternativen zur Pille sind das Kondom, das Femidom, das Diaphragma, spermizide Gele oder die Kupferkette.

3. Nebenwirkungen

Ein häufiger Grund, die Pille abzusetzen, sind Nebenwirkungen, die während der Einnahme auftreten können. Dazu gehören beispielsweise Migräne, Pilzinfektionen, Stimmungsschwankungen, eine verringerte Libido oder eine Gewichtszunahme. Die gute Nachricht: Die meisten Nebenwirkungen verschwinden nach dem Absetzen der Pille schnell von selbst. 

4. Gesundheitliche Gründe

Oftmals sind es auch Erkrankungen oder bestimmte Risikofaktoren, die dazu führen, dass Frauen die Pille absetzen. Zu den Risikofaktoren gehören beispielsweise ein erhöhter Blutdruck, ein erhöhtes Risiko für Thrombosen oder Migräne. In diesen Fällen kann das Absetzen der Pille für Betroffene eine körperliche und psychische Erleichterung sowie eine Verbesserung der Lebensqualität bedeuten. Auch nach Erkrankungen, wie beispielsweise einem Herzinfarkt, sollte die Einnahme der Pille beendet werden.

5. Wunsch nach einem natürlichen Zyklus

Besonders Frauen, die schon lange mit der Pille verhütet haben, kommen häufig an einen Punkt, an dem sie sich wünschen, nicht mehr Durch Hormone von außen „fremdgesteuert“ zu werden. Der natürliche Zyklus wird Durch die hormonelle Kontrazeption oft über Jahre unterdrückt, um den Eisprung zu verhindern. Viele Frauen wollen ihren natürlichen Zyklus zurückgewinnen und so auch ein besseres Verständnis für ihren Körper entwickeln.

Sie hoffen, nach dem Absetzen der Pille endlich wieder in Einklang mit ihrem Körper zu sein. Denn oft führen Nebenwirkungen, wie Hautprobleme, Zwischenblutungen, Stimmungsschwankungen oder Libidoverlust, im Laufe der Jahre zu Problemen und Einschränkungen im Berufs- und Beziehungsleben.

Was passiert nach dem Absetzen der Pille?

Du hast beschlossen, die Pille nicht mehr zu nehmen. Und jetzt? Das Absetzen der Pille hat zahlreiche Folgen für den Körper, der sich nun wieder selbst um die Regulation des Hormonhaushalts kümmern muss.

Veränderungen im Zyklus

Genauso indiviDuell wie die Beschwerden und Probleme Durch die Pille sind auch die Erfahrungen nach dem Absetzen der Pille: Während sich Körper und Zyklus mancher Frauen schnell auf die neue Situation einstellen, dauert es bei anderen deutlich länger.

Bei rund der Hälfte aller Frauen wirkt sich das Absetzen der Pille nicht auf den Zyklus aus. Die andere Hälfte hat jedoch mit Zyklusauffälligkeiten (beispielsweise mit verlängerten Zyklen oder Amenorrhoe = Ausbleiben der Menstruation) zu kämpfen. Andere leiden unter Akne oder Haarausfall.

Als Faustregel gilt: Bleibt die Periode länger als drei Monate aus oder kommt es nach dem Absetzen zu ungewöhnlichen Beschwerden, sollte man ärztliches Fachpersonal aufsuchen und die Ursache abklären lassen. Übrigens: Untersuchungen zeigen, dass der Großteil der Menstruationszyklen eine Dauer von 25 bis 35 Tagen aufweist. Dabei schwanken über 80 Prozent dieser Zyklen in ihrer Länge. Die „Ideallänge“, von der im Zusammenhang mit dem weiblichen Zyklus oftmals gesprochen wird (28 Tage mit Eisprung am 14. Zyklustag) existiert in dieser Form also gar nicht.

Hormonschwankungen und ihre Folgen

Da die Pille massiv in den Hormonhaushalt eingreift, kann das Absetzen zu Hormonschwankungen führen. Diese können sich auf verschiedene Weise bemerkbar machen. Betroffen sind vorrangig Frauen, die schon vor der Einnahme der Pille unter ähnlichen Symptomen gelitten hatten.

Zu den häufigsten gehören:

  • Akne: Viele Frauen berichten nach dem Absetzen von Post-Pill Akne. Bestand vor Einnahme der Antibabypille Akne-Problem, kann dieses Durch die hormonelle Umstellung zurückkehren. Aber auch Frauen, die noch nie Probleme mit Pickeln oder Unreinheiten hatten, können nach dem Absetzen der Pille plötzlich Hautprobleme bekommen. Oftmals hilft dann schon eine andere Hautpflege. In schweren Fällen am besten ärztliches Fachpersonal aufsuchen.
  • Stimmungsschwankungen: Nach dem Absetzen der Pille kann es auch zu emotionalen Veränderungen kommen – sowohl positiv als auch negativ. Während ein Teil der Frauen nach dem Absetzen eher wieder vermehrt Hochgefühle erlebt, leiden andere unter den starken Veränderungen in der Gefühlswelt.
  • Einfluss auf Libido: Viele Frauen berichten während der Einnahme der Pille von einem verminderten sexuellen Verlangen. Nach dem Absetzen der Pille kehrt das Interesse an Sex häufig rasch zurück. Diese Zunahme der Lust wird von vielen als positive Veränderung und Chance wahrgenommen, die eigene Sexualität neu zu entdecken und intensiver zu erleben.
  • Gewichtszunahme oder -abnahme: Viele Frauen kennen diese Situation: Während der ersten Zyklen mit der Pille zeigt die Waage plötzlich zwei bis drei Kilo mehr an. Meist ist diese Zunahme jedoch nicht auf mehr Körperfett, sondern auf Wassereinlagerungen im Gewebe zurückzuführen. Auslöser ist das in der Pille enthaltene Östrogen. Sobald die Pille abgesetzt wird, verschwinden diese Wassereinlagerungen in der Regel und das Gewicht normalisiert sich oft wieder innerhalb kurzer Zeit.

Pillen-Präparate, die Gestagene enthalten, welche die WasserausscheiDung fördern, wie zum Beispiel Drospirenon, führen seltener zu einer Gewichtszunahme. Pillen, die androgene Gestagene enthalten, können aber den Appetit anregen und so unter Umständen zu einer Zunahme führen. Wird die Pille abgesetzt, reguliert sich gewöhnlich auch der Appetit wieder. Viele Frauen berichten, dass sie nach dem Absetzen der Pille schnell einige Kilos verloren haben.

Laut Expert*innen liegt das größere Problem oft nicht an der Pille selbst, sondern an einer Gewichtszunahme Durch zu viele Kalorien und zu wenig Bewegung.

Wie lange dauert es, bis der Zyklus sich normalisiert?

Wenn Du aufhörst, die Pille einzunehmen, reagiert Dein Körper ähnlich wie nach einer Schwangerschaft. Es dauert eine Weile, bis die körpereigene HormonproDuktion wieder anspringt und ihren Rhythmus findet. Obwohl die Wirkstoffe der Pille nach spätestens sechs Wochen nach der letzten Einnahme nicht mehr im Blut nachweisbar sind, kann es bei manchen Frauen mehrere Monate und länger dauern, bis der Körper wieder regelmäßig eigene Hormone proDuziert. Wie lange es genau dauert, ist sehr indiviDuell und die Erfahrungsberichte zur Umstellung variieren stark.

Bei manchen Frauen bleibt die Periode nach dem Absetzen der Pille längere Zeit aus. Ist das der Fall, spricht man von einer sogenannten (Post-Pill-)Amenorrhoe. Sollte nach drei Monaten immer noch keine Periode einsetzen, ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren, um mögliche Ursachen abzuklären.

Nebenwirkungen und Beschwerden beim Absetzen der Pille

Das Absetzen der Pille kann verschiedene Nebenwirkungen nach sich ziehen, die indiviDuell unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Zu den Entzugserscheinungen Durch das plötzliche Ausbleiben der Hormone gehören beispielsweise Kopfschmerzen, Müdigkeit oder vermehrter Haarausfall. Langfristig kann das Absetzen der Pille verschiedene Effekte auf den Stoffwechsel und den Hormonhaushalt haben. Manche Frauen berichten nach einiger Zeit von einer besseren Haut und einer stabileren Psyche, andere dagegen von Hautproblemen wie der „Post-Pill-Akne“. Während die einen Gewicht verlieren, nachdem sie die Pille absetzen, nehmen andere zu. Welche Folgen das Absetzen der Pille genau hat, ist von Frau zu Frau verschieden.

Generell sollten die Symptome sorgfältig überwacht werden. Bei starken und anhaltenden Beschwerden nach dem Absetzen der Pille solltest Du immer ärztliches Fachpersonal aufsuchen.

Was kann helfen, die Umstellung zu erleichtern?

Wird der Körper plötzlich nicht mehr mit den Hormonen aus der Pille versorgt, kann das einiges Durcheinanderbringen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Körper bei der Hormonumstellung zu unterstützen:

  • Ernährungsanpassungen: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen, Spurenelementen, gesunden Fetten und Mineralstoffen sind für ein funktionierendes Hormonsystem enorm wichtig. Da die Einnahme der Pille zu einem Nährstoffmangel führen kann (insbesondere Folsäure, Vitamin B12, Magnesium, Zink und Vitamin C), sollte man nach dem Absetzen verstärkt auf eine ausgewogene Ernährung achten. Besonders wichtig ist das bei bestehendem Kinderwunsch: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt gemäß einer Leitlinie der Weltgesundheitsorganisation WHO Frauen mit Kinderwunsch zusätzlich zu folatreicher Ernährung die tägliche Einnahme von 400 µg synthetischer Folsäure. Mit der Einnahme sollte spätestens vier Wochen vor Eintritt einer Schwangerschaft begonnen werden.
  • Nahrungsergänzungsmittel: Kräuter wie Mönchspfeffer werden oft empfohlen, um den Hormonhaushalt zu regulieren und Zyklusschwankungen abzumildern. Lass dich hier am besten Durch ärztliches Fachpersonal beraten.
  • Stressmanagement und Selbstfürsorge: Egal, ob Deadlines im Büro oder Streit mit dem Partner: Stress kann den Hormonhaushalt negativ beeinflussen. Techniken wie Meditation, Yoga oder bewusste Entspannungsübungen helfen, den Stresspegel zu senken und den Körper bei der Umstellung nach dem Absetzen der Pille zu unterstützen.
  • Zyklus-Tracking

Das sogenannte Zyklus-Tracking ist ein gut geeignetes Tool, um ein besseres Verständnis für Deinen Körper entwickeln und die Veränderungen nach dem Absetzen der Pille genauer beobachten. Zyklus-Armbänder, Apps oder klassische Methoden wie das Führen eines Zykluskalenders helfen dir dabei, Deinen Zyklus zu überwachen und seine verschiedenen Phasen, die Durch die Einnahme der Pille unterdrückt wurden, besser kennenzulernen.

Alternative Verhütungsmethoden nach der Pille

Sofern bei dir kein Kinderwunsch vorliegt, wirst Du dich nach dem Absetzen der Pille vermutlich über alternative und/oder natürliche Verhütungsmethoden informieren. Eine Möglichkeit sind Kupferspirale oder Kupferkette: Diese Methoden greifen nicht in den Hormonhaushalt ein und bieten einen langfristigen Schutz vor ungewollten Schwangerschaften.

Andere Verhütungsmethoden sind das Diaphragma oder Kondome. Diese sogenannten Barriere-Methoden sind hormonfrei und mit ein bisschen Übung einfach anzuwenden.

Eine natürliche Methode ist die symptothermale Methode. Sie gehört zu gehört zu den Methoden der natürlichen Familienplanung (NFP). Dabei wird der Zyklus Durch die Beobachtung von Körpersymptomen wie der Basaltemperatur und dem Zervixschleim analysiert. So findest Du heraus, wann die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage in Deinem Zyklus sind. An den unfruchtbaren Tagen ist eine Schwangerschaft eher unwahrscheinlich. An den übrigen Tagen solltest Du verhüten, etwa mit einem Kondom.

Bei sogenannten Spermiziden handelt es sich um chemische Verhütungsmethoden, die Spermien in der Vagina abtöten. Du solltest sie am besten in Kombination mit mechanischen Verhütungsmitteln wie einem Diaphragma nutzen, um eine höhere Sicherheit zu gewährleisten.

Ist die Familienplanung abgeschlossen, ist auch eine Sterilisation eine Option. Dabei werden unter Vollnarkose die Eileiter verödet, Durchtrennt oder mit einem Clip verschlossen.

Welche Verhütungsmethode am besten für dich geeignet ist, ist eine sehr persönliche EntscheiDung, die von mehreren Faktoren abhängig ist. So eignet sich die Kupferspirale, die in die Gebärmutterhöhle eingesetzt wird, vor allem für Frauen, bei denen Familienplanung noch kein Thema ist. Die symptothermale Methode kann für Frauen mit einem sehr regelmäßigen Tagesablauf eine geeignete Verhütungsmethode sein. Für Frauen, die ein einen unregelmäßigen Alltag oder wechselnde Arbeitszeiten haben, kann es schwieriger sein, die Methode zuverlässig anzuwenden. Eine persönliche Beratung zu nicht-hormonellen Verhütungsmethoden bekommst Du bei Deiner Frauenärztin oder Deinem Frauenarzt oder bei einer pro familia-Beratungsstelle.

Fazit: Das Absetzen der Pille ist eine weitreichende EntscheiDung, die am besten immer in Absprache mit ärztlichem Fachpersonal erfolgen sollte. Denn Körper können ganz unterschiedlich auf den Wegfall der Hormone reagieren. Mögliche Folgen sind unter anderem unregelmäßige Menstruationszyklen, Hormon- oder Gewichtsschwankungen, Hautprobleme oder Migräne. Während die Rückkehr zum natürlichen Zyklus für einige Frauen schnell und unproblematisch verläuft, gestaltet er sich bei anderen langwierig und kompliziert. Eine ausgewogene Ernährung, Stressmanagement und das Tracking des eigenen Zyklus kann dabei helfen, die Umstellung zu erleichtern. Eine umfassende Beratung Durch Fachärzt*innen oder Beratungsstellen unterstützt dich dabei, die richtige EntscheiDung für Deine Bedürfnisse zu treffen und mögliche Beschwerden besser zu bewältigen.
 

Quellen:

https://www.infomedizin.de/behandlungen/pille-absetzen/

https://www.zavamed.com/de/pille-absetzen.html?srsltid=AfmBOoo9HWhuYodvLh-A-SVk2RuJbE5WfIT7I7_yT3vSpe4g2WX6X886

https://dgpfg.de/blog/https-dgpfg-de-wp-content-uploads-2019-05-gyne-3-19-pdf-2-3-2-2-2-2/

https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/jetzt/pille-richtig-absetzen-e546369/

https://www.frauenaerzte-im-netz.de/familienplanung-verhuetung/natuerliche-familienplanung/weiblicher-zyklus-wann-sind-die-fruchtbaren-tage/

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2008/daz-18-2008/effizienz-akute-und-langfristige-begleiteffekte-der-pille

https://www.der-niedergelassene-arzt.de/kommcenter/biofaktoren/news-details/biofaktoren/orale-kontrazeptiva-koennen-biofaktoren-rauben

https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/folat/

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