Verhütung ist ein Thema, das viele Frauen schon von Jugend an beschäftigt. Neben der Wahl des passenden Verhütungsmittels spielt auch die Finanzierung eine große Rolle. 38 Prozent der Frauen zwischen 18 und 49 Jahren verhüten laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) mit der Pille. Die Frage, wer die Kosten für die Pille übernimmt, ist damit für Millionen von Frauen relevant. In diesem Artikel erklären wir unter anderem, ob die Pille von der Krankenkasse bezahlt wird, ab wann man die Pille selbst zahlen muss und wie hoch die Kosten für die Antibabypille im Allgemeinen sind.
Ab wann muss man die Pille selbst zahlen?
In Deutschland übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Antibabypille nur unter bestimmten Bedingungen. Für junge Frauen gibt es verschiedene Altersgrenzen, bis zu denen die Pille kostenfrei oder kostengünstig ist. Danach muss man die Pille in der Regel selbst zahlen.
Altersgruppe | Kostenregelung | Zusätzliche Hinweise |
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Bis 18 Jahre | Die Krankenkasse übernimmt die Kosten vollständig. | Gilt für alle Präparate, unabhängig vom Hersteller (Markenpille oder Generikum). |
Ab 18 bis 22 Jahre | Die Krankenkasse zahlt weiterhin, aber mit einer Zuzahlung von 5 bis 10 Euro. | Zuzahlung gilt unabhängig vom verschriebenen Präparat. |
Ab 22 Jahren | Die Kosten müssen selbst getragen werden, außer bei medizinischen Gründen. | Medizinische Gründe können beispielsweise Akne oder starke Monatsblutungen sein. |
Bis wann die Pille kostenlos ist (abgesehen von der Zuzahlung von 5 - 10 Euro, die ab 18 immer geleistet werden muss), hängt also vom jeweiligen Alter und den medizinischen Gründen ab. Liegen keine medizinischen Gründe vor, erhalten Frauen über 22 die Pille nicht mehr auf Kassenrezept.
Wie viel kostet die Pille ab 22 Jahren?
Der Preis für die Antibabypille kann je nach Präparat stark variieren. Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen Markenprodukten und Generika. Generika sind oft deutlich günstiger, da sie keine hohen Entwicklungskosten haben und die Patentkosten der Markenprodukte entfallen. Sie enthalten aber denselben Wirkstoff, sind also therapeutisch gleichwertig.
Die Preise für eine Monatspackung der Pille variieren zwischen 5 und 15 Euro. Eine 3-Monatspackung kostet üblicherweise zwischen 15 und 60 Euro. Die Kosten für eine 6-Monatspackung liegen zwischen 40 und 80 Euro.
Zusätzlich zur Packungsgröße gibt es verschiedene andere Faktoren, die den Preis der Pille beeinflussen. So können die Art der Pille (z. B. Kombinationspille oder Minipille), der Hersteller sowie die enthaltenen Wirkstoffe eine Rolle spielen.
Werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen?
Grundsätzlich gehören Verhütungsmittel in Deutschland nicht zu den Leistungen der privaten und gesetzlichen Krankenkasse. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Antibabypille nur unter bestimmten Voraussetzungen. Ob die Pille von der Krankenkasse bezahlt wird, hängt auch davon ab, ob man privat oder gesetzlich versichert ist.
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Kassenrezept: Bis wann die Pille kostenlos ist, ist eine Frage des Alters. Wenn Du die Pille auf Kassenrezept erhältst, erfolgt eine Kostenübernahme der Krankenkasse, solange Du unter 22 Jahre alt bist oder eine medizinische Indikation vorliegt. Ab 18 muss eine Zuzahlung von 5 – 10 Euro geleistet werden.
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Privatrezept: Wenn Du die Pille auf Privatrezept erhältst, musst Du die Kosten selbst tragen. In diesem Fall hängt der Preis von der Apotheke und dem verschriebenen Präparat ab.
Ist die Pille verschreibungspflichtig?
Ja, in Deutschland ist die Antibabypille verschreibungspflichtig. Das bedeutet, dass man sie nicht ohne Rezept in der Apotheke erhalten kann. Um ein Rezept für die Pille zu bekommen, ist in der Regel ein Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt erforderlich, in dem die gesundheitliche Vorgeschichte, mögliche Risiken und Wünsche zur Verhütung besprochen werden. Basierend darauf wählt das ärztliche Fachpersonal eine passende Pille aus.
Die Rezeptpflicht dient der Sicherheit der Patientinnen, da nicht jedes Präparat für jede Frau gleichermaßen geeignet ist.
Vorsicht: Bei unseriösen Anbietern
Online tummeln sich auch zahlreiche unseriöse Anbieter, die behaupten, die Pille ohne Rezept zu verkaufen. Diese Plattformen sind nicht nur illegal, sondern auch gefährlich, da sie keine ordnungsgemäße ärztliche Beratung bieten. Hier besteht das Risiko, dass Frauen Medikamente erhalten, die nicht auf ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt sind. Im schlimmsten Fall kommt es zu ernsthaften gesundheitlichen Schäden. Seriöse Online-Plattformen, die Medikamente verschreiben, bieten dagegen eine sichere, rezeptbasierte Beratung, um Frauen die bestmögliche Verhütungsmethode zu verschreiben.
Kann man die Pille also ohne Rezept kaufen?
Nein. Die Pille ist immer verschreibungspflichtig. Der Kauf der Pille ohne Rezept der behandelnden Gynäkologin/des behandelnden Gynäkologen ist nur über einige Online-Dienste möglich. Als seriös sind allerdings nur solche zu betrachten, die auch eine ärztliche Beratung beinhalten.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis der Antibabypille?
Es gibt verschiedene Faktoren, die den Preis der Pille beeinflussen können. Diese reichen von der Wahl des Präparats über die Packungsgröße bis hin zur individuellen Einnahme.
Markenprodukte vs. Generika
Wer Geld sparen möchte, sollte bei der Wahl der Pille berücksichtigen, dass Generika deutlich günstiger als Markenprodukte sind. Die Kosten für Generika-Antibabypillen sind im Schnitt 30 – 50 Prozent günstiger als Markenpillen. Tipp: Lass Dich einfach bei der Frauenärztin/dem Frauenarzt beraten und frage gezielt nach einer günstigeren Alternative.
Packungsgröße und individuelle Einnahme
Ein weiterer Faktor, der die monatlichen Kosten für die Antibabypille beeinflusst, ist die Packungsgröße. Wenn Du dir die Pille für mehrere Monate auf einmal verschreiben lässt, kannst du von günstigeren Preisen profitieren, denn Mehrmonatspackungen sind in der Regel auch günstiger.
Auch die individuelle Einnahme entscheidet darüber, wie viel Geld man pro Monat für die Pille einplanen muss. Manche Frauen nehmen die Pille durchgehend, das heißt, sie verwenden sie ohne 7-tägige Unterbrechung zwischen zwei Packungen über mehrere Monate hinweg. Dadurch muss auch früher mit einer neuen Packung begonnen werden. Das bedeutet, dass die monatlichen Kosten auch höher ausfallen, da die Pille kontinuierlich eingenommen wird, ohne eine Pause einzulegen. In solchen Fällen entscheiden sich viele Frauen für größere Packungen wie 3-Monats- oder 6-Monats-Packungen, da diese pro Monat gesehen günstiger sind. Die individuelle Einnahme sollte immer mit ärztlichem Fachpersonal besprochen werden.
Tipps, um die Kosten für die Pille zu reduzieren
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Kosten für die Antibabypille zu senken:
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Generika nutzen: Die Wahl eines Generikums ist eine der einfachsten Möglichkeiten, die Kosten zu senken. Diese bieten dieselbe Wirksamkeit wie Markenprodukte, sind jedoch deutlich günstiger. Besonders wenn die Kostenübernahme durch die Krankenkasse über 22 Jahren wegfällt, ist es sinnvoll, sich über kostengünstige Generika zu informieren.
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Längere Rezepte ausstellen lassen: Lass dir von deiner behandelnden Gynäkologin oder deinem Gynäkologen mehrere Monate im Voraus ein Rezept ausstellen. Damit sparst du nicht nur Zeit, sondern auch Geld.
Krankenkassenzuschüsse prüfen: Einige Krankenkassen bieten Zuschüsse für die Pille an. Kontaktiere deine Krankenkasse, um herauszufinden, ob sie Zuschüsse anbietet.
Zusammenfassung der wichtigsten Punkte
- In Deutschland übernehmen die Krankenkassen die Kosten bis zum 18. Lebensjahr vollständig. Zwischen 18 und 22 Jahren fällt eine Zuzahlung an und ab 22 Jahren müssen Frauen die Pille selbst bezahlen – es sei denn, es liegen medizinische Gründe vor.
- Die Preise für die Pille variieren je nach Präparat. Generika sind im Schnitt 30-50 Prozent günstiger als Markenpillen. Die Pille ist in Deutschland verschreibungspflichtig, weshalb sie nicht ohne Rezept erhältlich ist. Online-Angebote ohne Rezept sind oft unseriös und gefährlich.
- Die Wahl der Packungsgröße und die individuelle Einnahme beeinflussen ebenfalls die Kosten. Größere Packungen oder eine durchgehende Einnahme können helfen, Geld zu sparen. Wer Generika wählt oder längere Rezepte anfragt, kann zusätzlich Kosten reduzieren.
Quellen: