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Du liest: Ethinylestradiol-Pille: Wirkung & Anwendung

Die Ethinylestradiol-Pille gehört zu den bekanntesten hormonellen Verhütungsmitteln. Als sogenannte Kombinationspille oder Mikropille kombiniert sie ein künstliches Östrogen mit einem Gestagen. Doch was genau ist Ethinylestradiol? Wie wirkt die Pille? Und was solltest Du bei der Anwendung beachten? Diese und andere Fragen rund um die Ethinylestradiol-Pille wollen wir im nachfolgenden Artikel beantworten.

Das Wichtigste in Kürze:

- Die Ethinylestradiol-Pille ist eine Kombinationspille mit Östrogen und meist einem Gestagen zur hormonellen Verhütung.

- Sie verhindert den Eisprung und erschwert zusätzlich die Befruchtung und Einnistung

- Die Einnahme muss regelmäßig und gemäß Packungsbeilage erfolgen, um einen zuverlässigen Schutz zu gewährleisten.

Was ist Ethinylestradiol?

Ethinylestradiol ist ein künstlich hergestelltes Östrogen und ein Derivat des körpereigenen Hormons Estradiol. Es ist einer der bekanntesten Vertreter der Östrogene und wird häufig in Antibabypillen in Kombination mit einem Gestagen eingesetzt. Bereits in den 1960er Jahren kamen die ersten Pillen auf den Markt, die eine Vorstufe von Ethinylestradiol enthielten. Das heißt, es liegen mittlerweile umfangreiche Studien und Erfahrungen mit diesem Wirkstoff vor.

Unterschied zwischen Estradiol und Ethinylestradiol

Im Vergleich zum körpereigenen Estradiol ist Ethinylestradiol stabiler, wird langsamer abgebaut und besser vom Körper aufgenommen. Diese Eigenschaften sorgen für eine zuverlässige hormonelle Wirkung – genau das, was man sich von einem Verhütungsmittel wünscht.

Wie wirkt die Ethinylestradiol-Pille?

Ethinylestradiol ist ein synthetisches Hormon, das in vielen Antibabypillen enthalten ist. Es ähnelt dem natürlichen Östrogen Estradiol und beeinflusst den weiblichen Zyklus gezielt, vor allem, um den Eisprung zu verhindern.

Normalerweise steigt kurz vor dem Eisprung der Östrogenspiegel im Körper an. Das löst eine Kaskade aus: Das sogenannte luteinisierende Hormon (LH) wird ausgeschüttet und sorgt dafür, dass eine Eizelle aus dem Eierstock freigegeben wird. Zusätzlich spielt das follikelstimulierende Hormon (FSH) eine Rolle bei der Eireifung.

Wird Ethinylestradiol regelmäßig über die Pille eingenommen, bleibt der Hormonspiegel konstant hoch. Dadurch wird der natürliche Anstieg von LH unterdrückt – und ohne diesen Impuls findet kein Eisprung statt. Auch FSH wird gehemmt, was die Reifung einer neuen Eizelle verhindert.

Vereinfacht gesagt: Der Körper bekommt durch die gleichbleibende Hormonzufuhr das Signal, dass kein weiterer Eisprung nötig ist. Ethinylestradiol trägt damit entscheidend dazu bei, eine Schwangerschaft zu verhindern – sofern die Pille korrekt eingenommen wird.

Gestagen ergänzt Ethinylestradiol

In den meisten Ethinylestradiol-Pillen ist zusätzlich ein Gestagen enthalten, wie beispielsweise Levonorgestrel. Gestagene sind synthetische Formen des Progesterons (Gelbkörperhormon) und ergänzen die Wirkung von Ethinylestradiol. Sie können zusätzlich die Eireifung beziehungsweise den Eisprung hemmen und die Befruchtung erschweren, indem sie den Zervixschleim verdicken. Spermien können so die Eizelle schlechter erreichen. Da auch der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut verhindert wird, wird auch die Einnistung einer befruchteten Eizelle erschwert.

Für wen ist Ethinylestradiol geeignet?

Ob eine Pille mit Ethinylestradiol infrage kommt, hängt von verschiedenen medizinischen Faktoren ab, etwa vom Alter, der persönlichen Vorgeschichte oder bestehenden Risikofaktoren.

WICHTIG:

Die Entscheidung für ein bestimmtes Präparat zur Verhütung sollte immer in Absprache mit einer Ärztin oder einem Arzt erfolgen. Verschiedene Ethinylestradiol-Pillen enthalten auch unterschiedliche Gestagene und Dosierungen. Je nach individuellen Bedürfnissen, Lebensstil und gesundheitlicher Situation sind manche dadurch besser oder schlechter für Dich geeignet. Eine individuelle Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt ist daher unverzichtbar.

Wann ist Ethinylestradiol ungeeignet?

In bestimmten Situationen ist Vorsicht geboten oder die Einnahme der Ethinylestradiol-Pille sogar tabu. Dazu gehören unter anderem:

  • Bekannte Blutgerinnungsstörungen
  • Herzinfarkt oder Schlaganfall in der Vergangenheit oder aktuell
  • Angina pectoris oder transitorische ischämische Attacke (TIA)
  • Geplante Operationen oder längere Bettlägerigkeit
  • Schwerer Diabetes mellitus mit Gefäßschäden
  • Sehr hoher Blutdruck
  • Sehr hohe Blutfettwerte
  • Bestimmte Formen von Migräne, insbesondere mit Aura
  • Erhebliche Lebererkrankungen oder Lebertumore
  • Bekannter oder vermuteter Brustkrebs oder andere Krebserkrankungen der Genitalorgane
  • Nicht abgeklärte vaginale Blutungen
  • Überempfindlichkeit gegen Ethinylestradiol oder andere Bestandteile des Präparats

Tipp:

Vor der Einnahme einer Ethinylestradiol-Pille solltest Du Dich umfassend medizinisch beraten lassen, um offen individuelle Risikofaktoren zu besprechen und die passende Verhütungsmethode zu wählen.

Ethinylestradiol-Pille: Nebenwirkungen

Wie alle Arzneimittel kann auch die Einnahme einer Ethinylestradiol-Pille mit Nebenwirkungen verbunden sein, auch wenn diese nicht bei jeder Frau auftreten müssen. Die Art und Häufigkeit der Nebenwirkungen können je nach Präparat, Dosierung und individueller Veranlagung variieren. Folgende Nebenwirkungen treten häufiger auf:

  • Kopfschmerzen
  • Wassereinlagerungen
  • Stimmungsschwankungen
  • Unterleibsschmerzen oder Übelkeit
  • Brustspannen
  • Gewichtszunahme
  • Veränderungen der Regelblutung, wie verlängerte Blutungen oder Durchbruchblutungen
  • Akne

Seltener können schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten, wie beispielsweise ein erhöhtes Thromboserisiko. Es ist wichtig, alle auftretenden Nebenwirkungen der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt mitzuteilen.

Ethinylestradiol und Thromboserisiko

Die Einnahme von Kombinationspillen, die Ethinylestradiol enthalten, kann das Risiko für venöse Thromboembolien (Blutgerinnsel) erhöhen – vor allem im ersten Einnahmejahr oder nach einer längeren Pillenpause. Faktoren wie Alter, Rauchen, Übergewicht und familiäre Vorbelastung spielen hierbei eine Rolle. Das Thromboserisiko hängt auch von der Art und Dosierung des enthaltenen Gestagens ab.

Vergleich: Ethinylestradiol und andere Hormone

Ethinylestradiol ist ein Östrogen, während beispielsweise Levonorgestrel, Dienogest und Desogestrel zur Gruppe der Gestagene gehören. Während Ethinylestradiol in Kombinationspillen verwendet wird, können Gestagene wie Levonorgestrel auch als Minipille (Monopräparat) zur Verhütung eingesetzt werden.

Welche Kombination die richtige ist, hängt von deinen Bedürfnissen ab: Akne? PMS? Starke Blutungen? Kombinationspillen mit Ethinylestradiol und bestimmten Gestagenen wie Dienogest finden unter ärztlicher Aufsicht mitunter Anwendung bei Akne und Regelbeschwerden. Bei der Wahl des geeigneten Hormons oder der Hormonkombination berät Dich Deine Gynäkologin oder Dein Gynäkologe.

Wie sicher ist die Ethinylestradiol-Pille?

Bei korrekter und regelmäßiger Einnahme erreicht die Kombi-Pille mit Ethinylestradiol einen Pearl-Index unter 1 auf (d.h. weniger als eine von 100 Frauen wird innerhalb eines Jahres schwanger). Das weist auf eine hohe Wirksamkeit zur Verhütung hin.

Wichtig für den Schutz:

  • täglich zur gleichen Uhrzeit einnehmen
  • keine Pille vergessen
  • bei Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Durchfall) vorsichtig sein
  • den Beipackzettel ernst nehmen und im Zweifel nachfragen

Hinweise zur Einnahme

Die Einnahme der Ethinylestradiol-Pille richtet sich nach dem jeweiligen Präparat. Die gängigen Mikropillen werden in der Regel 21 Tage lang eingenommen – täglich zur gleichen Uhrzeit – gefolgt von einer 7-tägigen Pause. In dieser Pause kommt es zur sogenannten Abbruchblutung. Je nach Präparat können auch andere Einnahmeschemata sinnvoll sein, etwa durchgehende Einnahme (Langzyklus) oder 24+4-Modelle. Was am besten zu dir passt? Das findest du am besten gemeinsam mit deinem Gyn-Team heraus.

Quellen:

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