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Zyklusabhängige Migräne: Therapien im Überblick

Zyklusabhängige Migräne: Therapien im Überblick

Es gibt einige Therapieansätze bei der zyklusabhängigen Migräne. Da jede Person anders auf die Therapie reagiert und eine Behandlung oft individuell angepasst werden muss, empfiehlt es sich, zusammen mit einem Arzt verschiedene Behandlungen auszuprobieren, um die optimale Therapieform zu finden. 

In diesem Artikel gehen wir auf die verschiedenen Therapiemöglichkeiten ein, die bei der Migräne, aber auch gleichermaßen bei der menstruellen Migräne zum Einsatz kommen. Wir werden auf die Akuttherapie und die medikamentöse Langzeitprophylaxe eingehen. Die Therapie sollte möglichst ganzheitlich sein, denn auch Lebensstil-Anpassungen (Ernährung, Bewegung etc.) und komplementärmedizinische Therapien können eine wertvolle Ergänzung zur konventionellen Behandlung der menstruellen Migräne sein.

Akut Therapie

Die Akut-Therapie unterscheidet sich hier nicht wesentlich von der allgemeinen Therapie der Migräneattacke. Bei weniger starken Kopfschmerzen können die üblichen, rezeptfrei in der Apotheke erhältlichen Schmerzmittel wie Ibuprofen, Aspirin oder Naproxen die Schmerzen und Beschwerden einer menstruellen Migräne lindern.

Es ist wichtig, die Dosierungsempfehlungen zu befolgen und diese nicht zu überschreiten.  Solche scheinbar harmlosen Medikamente sollten auch nicht mehrere Tage hintereinander und maximal zehn Tage im Monat eingenommen werden.

Bei starker Migräne, bei der herkömmliche Medikamente keine Wirkung zeigen, kann Dir der Arzt spezielle Medikamente wie Triptane (Sumatriptan, Rizatriptan) oder Ergotamine verschreiben. Diese Medikamente sind migräne spezifische Medikamente. Sie verengen die Blutgefäße und verringern die Entzündung im Gehirn, wodurch die Migräne- Kopfschmerzen, aber auch die typischen Begleitbeschwerden des Migräneanfalles wie Licht- oder Lärmempfindlichkeit, gelindert werden. Diese Medikamente können gleichermaßen bei der menstruellen Migräne angewendet werden. Die Wahl des Triptans hängt von vielen Faktoren ab. Sollte das gewählte Triptan nicht wirken, kann auf  ein anderes gewechselt werden. Allerdings sollte der Wechsel nicht während einer Migräneattacke erfolgen. 

Good to know: 
  • Eine Kombination aus Acetylsalicylsäure (Aspirin), Paracetamol und Koffein hat sich bei der Akutbehandlung als sehr effektiv gezeigt. Zum Teil wirken sie auch bei schweren Migräneattacken.
  • Wird  ein Triptan (z.B. Sumatriptan) mit einem NSAR (z.B. Naproxen) kombiniert, so kann das die Wirksamkeit verbessern. 
  • Wenn die Medikamente (inklusive der Triptane ) schon in der frühen Phase der Kopfschmerzen eingenommen werden, ist die Wirksamkeit höher. 
  • Medikamentenkopfschmerz: Werden zu viel Kopfschmerzmittel (mehr als zehn Tage pro Monat über drei Monate) eingenommen, so besteht die Möglichkeit, dass das Schmerzmittel selbst die Kopfschmerzen auslöst oder verschlimmert. 
  • Triptane können unerwünschte Nebenwirkungen wie unter anderem Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Übelkeit auslösen. 
  • Triptane dürfen bestehenden Gefäss- oder Herzkrankheiten oder Hirninfarkt in der Vorgeschichte nicht angewendet werden. 
Medikamente gegen Übelkeit

Übelkeit und Erbrechen sind häufige Symptome einer Migräne. Medikamente gegen Übelkeit, wie Ondansetron oder Metoclopramid, können helfen, diese Symptome zu lindern.

Langzeitprophylaxe

Oft ist es am besten, das Auftreten einer Migräne von vornherein zu verhindern. Prophylaktische Behandlungen zielen darauf ab, die Häufigkeit und Schwere der monatlichen Migräneattacken zu verringern. Damit kann auch langfristig der Schmerzmittelgebrauch reduziert werden. Die hierfür eingesetzten Medikamente wirken nicht im akut auftretenden Migräneanfall. 

Als Prophylaxe eingesetzt werden zum Beispiel Antidepressiva, Antiepileptika, Magnesium, Vitamine, Beta Blocker, Kalziumantagonisten und andere Medikamente. 

Welches Medikament hier am besten zum Einsatz kommt, sollte an die individuelle Situation angepasst werden, nur nach Beratung durch einen Arzt und unter Verlaufskontrolle durchgeführt werden. 

Da Frauen mit menstrueller Migräne meist nur einen Anfall pro Monat haben, sind sie definitionsgemäß nicht wirklich prophylaxepflichtig.

Bei der menstruellen Migräne kann aber als Kurzzeitprophylaxe die Einnahme von Naproxen oder einem Triptan bis zwei Tage vor dem erwarteten Einsetzen der menstruellen Migräne begonnen und über etwa fünf Tage fortgeführt werden. 

Wann empfiehlt man eine medikamentöse Prophylaxe? 

Trifft eine der folgenden Situationen auf Dich zu, macht eine prophylaktische Behandlung Sinn. 

  • Akutbehandlung der Migräneattacken führt nicht zu Erfolg.
  • Medikamente zur Behandlung der Migräneattacke werden schlecht vertragen
  • Mehr als drei Migräneattacken pro Monat oder die Zahl der Migräneattacken nimmt zu
  • Es werden mehr als 10 Tagen im Monat Schmerz- oder Migränemittel eingenommen
  • Es kommt zu mehr als 7 Tage andauernden neurologischen Beschwerden 
  • Starke Einschränkung der Lebensqualität durch die Migräne  
Tipp:

Es macht Sinn, ein Migränetagebuch zu führen. Hier sollte über mehrere Monate jede Migräneattacke mit Datum und Zyklustag eingetragen werden. So lässt sich besser herausfinden, ob ein Zusammenhang zwischen Zyklus und den Migräneattacken besteht. Außerdem lassen sich Erfolg und Misserfolg der Behandlung besser kontrollieren.

Hormonelle Therapien

Auch die Hormontherapie ist eine mögliche prophylaktische Maßnahme. Manche Frauen finden Linderung, indem sie den hormonellen Zyklus regulieren. Bei Frauen, die zur Kontrazeption eine Pille einnehmen, kann für drei bis sechs Monate ein Auslassversuch unternommen werden. Auch kann das Umstellen der hormonellen Kontrazeption erwogen werden . 

Allerdings ist wichtig zu beachten, dass Frauen mit einer bekannten Migräne (vor allem mit Aura) ein leicht erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall haben. Daher ist bei diesen Frauen die Anwendung eines hormonellen Kombinationspräparats grundsätzlich nicht empfohlen. 

Hier können östrogenfreie hormonale Verhütungsprodukte eingesetzt werden. 

Reine Gestagenpräparate im Langzeitzyklus angewendet, können einen positiven Effekt auf die Häufigkeit und Intensität hormonabhängiger Migräneanfälle haben.

Monoklonale Antikörper gegen CGRP oder den CGRP-Rezeptor

In den letzten Jahren sind neue Medikamente entwickelt worden, die sich gegen diesen Entzündungs -Botenstoff CGRP (sogenannte CGRP-Inhibitoren) richten. Wie wir schon in unserem letzten Blog besprochen haben, wird dieser Entzündungs-Botenstoff bei Migräne vermehrt ausgeschüttet und laut der von uns vorgestellten Studie ist die Konzentration an CGRP bei Migräne-Patientinnen während der Menstruation deutlich höher als bei den gesunden Probandinnen.

Möglicherweise kann der Einsatz eines solchen Medikaments zyklusabhängig erfolgen. 

Komplementäre Maßnahmen

Ein übermäßiger Gebrauch an Schmerzmedikamenten kann zu chronischen und auch stärkeren Kopfschmerzen oder sogar Migräne selbst führen. Versuche daher, wenn möglich, auch bei einer akuten Migräneattacke Linderung durch alternative Maßnahmen zu finden. 

Was akut helfen kann: 
  • Ruhe und Dunkelheit. Ziehe an einen ruhigen und am besten abgedunkelten Ort zurück und schließe die Augen. 
  • Kühlung: Lege Dir für einige Minuten ein kühles Gelkissen oder Eiswürfel (in ein Tuch gewickelt) auf die Stirn oder den Nacken. 
  • Schläfenmassage 
  • Wärme:  Entspannen Deine  Nackenmuskulatur mit Hilfe einer Wärmflasche oder eines Heizkissens 

Auch zur  Prophylaxe sind Medikamente nicht die einzige Möglichkeit zur Reduktion der Anfallshäufigkeit der Migräne. Eine medikamentöse Prophylaxe sollte immer durch andere, nichtmedikamentöse Verfahren wie wie Edukation (Aufklärung), kognitive Verhaltenstherapie, Entspannungsverfahren (z.B. Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson), Achtsamkeit, Biofeedback etc. begleitet werden. 

Auch kann eine Anpassung des Lebensstils helfen, die Migräneattacken zu verhindern. Zum Beispiel ist hier ein regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus ebenso wichtig wie das Einhalten von festen Mahlzeiten. Außerdem solltest du möglichst ausgewogen essen. 

Folgende Nahrungsmittel können sich positiv auswirken: 

  • Nüsse, Schokolade sowie Vollkornprodukte (enthalten viel Magnesium) 
  • Fisch, Fleisch, Milchprodukte, Erbsen, Brokkoli (Vitamin B2 ) 

Auch das Erkennen und Vermeiden von Auslösern wie bestimmte Nahrungsmittel oder Alkohol kann hilfreich sein. Um die Auslöser zu ermitteln, kann ein Migräne-Tagebuch helfen. 

Wissenschaftlich belegt ist auch, dass Ausdauersportarten wie Schwimmen, Joggen oder Fahrradfahren die Häufigkeit der Migräneattacken senken können.

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