Wie oft denken wir eigentlich über Bakterien und deren Einfluss auf unsere Fruchtbarkeit nach? Vermutlich nicht so oft, richtig? Heute widmen wir uns zwei sehr speziellen Bakterien: Chlamydien und Gonorrhoe. Das Wissen darüber könnte für einige von uns ein echtes Aha-Moment sein.
Chlamydien & Gonorrhoe - Zwei, die wir im Blick behalten sollten
Chlamydien gehören in Europa zu den Spitzenreiter unter den sexuell übertragbaren Bakterien. Und das Gefährliche: Sie sind oft stille Eindringlinge, die unbemerkt bleiben. Nach Infektion zeigt sich bei acht von zehn Frauen keinerlei Symptome. Wenn Symptome auftreten sind sie meist unspezifisch oder schwach. (Die Inkubationszeit liegt zwischen 1-3 Wochen, kann aber auch mal bis 5 Wochen betragen). Durch diese Umstände bleibt die Infektion oft lange unentdeckt. Es besteht also oft kein Anlass, einen Arzt aufzusuchen und die Krankheit behandeln zu lassen, weshalb es zu Komplikationen und Folgeerkrankungen kommen kann. Ähnliches gilt für Gonorrhoe. Doch die wirkliche Frage ist, wie beeinflussen diese Bakterien unsere Fruchtbarkeit?
Unsichtbare Infektionen mit massiven Auswirkungen
Stelle Dir vor, diese Bakterien machen es sich in den Eileitern gemütlich. Dort können sie fiese Entzündungen verursachen, die nicht nur schmerzhaft, sondern können auch zu dauerhaften Schäden an den Eileitern führen. Mit der Zeit können Narbengewebe und Verwachsungen entstehen, die die Eileiter verkleben oder sogar vollständig verschließen. Diese Verklebungen behindern den Weg der Eizelle zum Uterus, wodurch eine erhöhte Gefahr einer Eileiterschwangerschaft besteht. Bei einer Eileiterschwangerschaft nistet sich die befruchtete Eizelle im Eileiter ein, anstatt in der Gebärmutter, was nicht nur schmerzhaft, sondern auch lebensbedrohlich sein kann. Außerdem kann die Verklebung oder der Verschluss der Eileiter auch die Fruchtbarkeit einer Frau erheblich beeinträchtigen.
Es geht nicht nur um die Eileiter
Das ist jedoch nur die halbe Geschichte. Wissenschaftliche Studien, wie die, die auf ncbi.nlm.nih.gov veröffentlicht wurde, haben gezeigt, dass Chlamydien, und manchmal auch Gonorrhoe, eine Entzündung der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) verursachen, die als Endometritis bezeichnet wird. In solch einer chronisch entzündete Gebärmutterschleimhaut kann die Einnistung der befruchteten Eizelle erschwert sein. Auch konnte man bei Frauen mit Fertilitätsproblemen ein verändertes Mikrobiom des Genitaltraktes finden, welches unter anderem häufig eine Besiedelung mit Chlamydien aufwies.
Wie schützen wir uns am besten?
Vorbeugen ist immer besser als Nachsorgen. Ein regelmäßiger Check beim Gynäkologen und zusätzliche Selbsttests können Wunder wirken. Werden die Bakterien früh entdeckt, können Chlamydien und Gonorrhoe mit Antibiotika behandelt werden und verhindert, dass sie mehr Schaden.
Offenheit ist Gold wert
Mädels, reden wir darüber! Sexuell übertragbare Krankheiten sind kein Tabuthema. Je offener wir damit umgehen, desto besser können wir uns und andere schützen.
Stay informed & fertile! 💜
Quellen:
- NCBI-Artikel
- Fachinformationen für Gynäkologie
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)