In der Welt der Medizin und Fitness ist der Body-Mass-Index (BMI) ein weit verbreitetes Werkzeug, um einen schnellen Überblick über die Körperzusammensetzung einer Person zu erhalten. Die Formel zur Berechnung des BMI findet in Gesundheits- und Fitnesskreisen eine breite Anwendung, von der Einschätzung des allgemeinen Gesundheitszustands bis hin zur Bestimmung von Gewichtsklassen in verschiedenen Sportarten.
In diesem Beitrag erklären wir, was der BMI ist, wie er berechnet wird, seine Bedeutung und Grenzen und warum er in der Kritik steht.
Zudem werfen wir einen Blick auf andere Methoden, die von Medizinern genutzt werden, um eine Einschätzung der Körperzusammensetzung zu erhalten.
Was ist der BMI und wie wird er berechnet?
Der Body-Mass-Index ist eine einfache Formel zur Einschätzung des Körpergewichts in Bezug auf die Körpergröße. Er wird berechnet, indem man das Gewicht in Kilogramm durch das Quadrat der Körpergröße in Metern teilt. Die Auswertung des BMI erfolgt anhand einer standardisierten BMI-Tabelle, die die Ergebnisse in verschiedene Kategorien wie Untergewicht, Normalgewicht, Übergewicht und Adipositas einordnet. Diese Kategorien basieren auf den mit jedem Bereich verbundenen gesundheitlichen Risiken.
Wann und warum wird der BMI verwendet?
Der Hauptzweck des BMI besteht darin, einen schnellen Indikator für die Beurteilung des Gewichts einer Person in Bezug auf ihre Körpergröße zu liefern. Er wird häufig als Screening-Tool verwendet, um Personen zu identifizieren, die ein erhöhtes Risiko für gesundheitliche Probleme aufgrund ihres Gewichts haben könnten, sei es Unter-, Normal- oder Übergewicht sowie Adipositas. Der BMI findet Anwendung in der klinischen Praxis, in der öffentlichen Gesundheitspflege und in der individuellen Gesundheitsberatung.
Geschlechts- und altersabhängige Unterschiede
Es ist wichtig zu beachten, dass Alter und Geschlecht bei der Interpretation des BMI eine wichtige Rolle spielen. Frauen haben in der Regel einen höheren Körperfettanteil gemessen an der Gesamtkörpermasse, dennoch werden Männer und Frauen oft nach denselben Kriterien bewertet. Die grundlegende BMI-Formel und die damit verbundenen Kategorien werden für beide Geschlechter gleich angewendet, die Unter- und Obergrenzen werden jedoch bei Frauen etwas niedriger angesetzt, um diesen Unterschieden gerecht zu werden. Für eine differenziertere Einschätzung können spezifische Richtlinien oder Empfehlungen für Männer und Frauen herangezogen werden, die über den BMI hinausgehen.
Hier ist eine BMI-Tabelle, die die allgemein anerkannten Grenzwerte für Erwachsene darstellt. Diese Werte können je nach Quelle leicht variieren, geben aber einen guten Überblick über die Einteilung in verschiedene Gewichtsklassen:
BMI (kg/m²) | Kategorie |
Unter 18,5 | Untergewicht |
18,5–24,9 | Normalgewicht |
25,0–29,9 | Übergewicht |
30,0–34,9 | Adipositas Grad I |
35,0–39,9 | Adipositas Grad II |
40 und darüber | Adipositas Grad III |
Bei Kindern und Jugendlichen werden BMI-Werte unter Berücksichtigung von Alter und Geschlecht interpretiert, da sich die Körperzusammensetzung und Wachstumsmuster im Laufe der Entwicklung ändern. Die WHO und andere Gesundheitsorganisationen stellen spezielle Wachstumskurven und Tabellen zur Verfügung, um den BMI von Kindern und Jugendlichen alters- und geschlechtsspezifisch zu bewerten.
Die BMI-Formel ist ein Werkzeug, das uns dabei hilft, einen ersten Überblick zu bekommen, aber es erfordert eine tiefere Analyse, um die Gesundheit vollständig zu verstehen.
Die Grenzen des BMI
Eine der größten Einschränkungen des BMI ist, dass er nicht zwischen Muskel- und Fettmasse unterscheidet. Daher kann eine besonders muskulöse Person fälschlicherweise als übergewichtig oder sogar adipös eingestuft werden. Darüber hinaus berücksichtigt der BMI nicht, wo Körperfett gespeichert ist, was einen großen Unterschied für die Gesundheit macht.
Die Bedeutung der Fettverteilung
Neben dem reinen Gewicht, das der BMI misst, spielt die Fettverteilung im Körper eine entscheidende Rolle für das gesundheitliche Risiko. Insbesondere Fettansammlungen im Bauchraum, bekannt als viszerales Fett, sind bedenklich. Dieses Fett, auch Apfeltyp genannt, steht im Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für metabolische und kardiovaskuläre Erkrankungen. Im Gegensatz dazu sind Fettansammlungen an Gesäß und Beinen, der sogenannte Birnentyp, tendenziell weniger schädlich.
Alternative Methoden zum BMI
Angesichts der Begrenzungen des BMI wird in der wissenschaftlichen und medizinischen Praxis daher empfohlen, den BMI zusammen mit anderen Messungen und Indikatoren zu verwenden, um eine umfassende Bewertung der Körperzusammensetzung und des gesundheitlichen Risikos vorzunehmen. Aufgrund der bestehenden Verbindungen wird empfohlen, den Taillenumfang bei Personen mit einem BMI über 25 kg/m² systematisch zu messen, um das Risiko für Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen besser beurteilen zu können. Im Unterschied zum BMI existieren für den Taillenumfang und das Verhältnis von Taille zu Hüfte geschlechtsspezifische Schwellenwerte, die ein erhöhtes Risiko für durch Fettleibigkeit bedingte kardiometabolische Beeinträchtigungen anzeigen.
Hierzu zählen:
- Taillenumfang und Taille-Hüft-Verhältnis: Diese Maße können Aufschluss über die Fettverteilung geben, insbesondere über das viszerale Fett, das mit einem höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden ist. Aufgrund der bestehenden Verbindungen wird empfohlen, bei Personen mit einem BMI über 25 kg/m² den Taillenumfang systematisch zu messen. Im Unterschied zum BMI existieren für den Taillenumfang und das Verhältnis von Taille zu Hüfte geschlechtsspezifische Schwellenwerte, die ein erhöhtes Risiko für durch Fettleibigkeit bedingte kardiometabolische Beeinträchtigungen anzeigen.
- Body-Adiposity-Index (BAI): Diese Methode setzte nicht Dein Gewicht, sondern dafür Deinen Hüftumfang in Verhältnis mit deiner Größe, Alter und Geschlecht.
- Body-Shape-Index (BSI): Der BSI berechnet sich aus Deinem Taillenumfang, Körpergröße und Gewicht.
Zusammenfassung
Der BMI bleibt ein nützliches, wenn auch unvollkommenes Werkzeug zur Einschätzung der Körperzusammensetzung und des Gesundheitsrisikos. Aufgrund seiner Einschränkungen ist es jedoch wichtig, ihn im Kontext anderer Messungen und einer umfassenden gesundheitlichen Bewertung zu betrachten. Die Entwicklung und Verbreitung genauerer und individuell angepasster Methoden werden weiterhin dazu beitragen, ein vollständigeres Bild der körperlichen Gesundheit zu zeichnen.