Der Menstruationszyklus ist ein natürlicher Prozess im Körper einer Frau, und das Grundprinzip ist immer gleich. Aber Zykluslänge, Blutungslänge- und Stärke sowie das Schmerzempfinden sind von Frau zu Frau anders und können sich auch im Laufe des Lebens verändern. Das ist völlig normal, solange es sich in einem gewissen Rahmen bewegt. Daher sind alle Angaben, die man über eine normale Regelblutung findet, als Durchschnittswerte zu sehen, sozusagen eine Art Richtschnur. Doch was passiert, wenn diese Werte unter- oder überschritten werden?
In diesem Blog-Artikel beleuchten wir das Spektrum der Blutungsstörungen genauer und gehen auf Ursachen und Behandlung ein.
Wie verläuft ein “normaler” Menstruationszyklus?
Ein Menstruationszyklus dauert durchschnittlich zwischen 24 und 35 Tagen. Diese Dauer kann von Frau zu Frau, aber auch monatsweise variieren. Nur etwa 13% der Frauen haben einen 28-Tage- Zyklus und auch bei diesen Frauen schwankt er natürlicherweise manchmal. Vor allem die erste Hälfte des Zyklus, die für die Reifung der Eizellen zuständig ist, ist sehr variabel. Diese Phase wird als die Follikelreifungsphase bezeichnet und startet mit dem ersten Tag der Menstruation. Sie dauert normalerweise bis zur Ovulation (Eisprung), die ungefähr am 12. bis 15. Tag nach Beginn der Menstruation stattfindet.
Nach dem Eisprung (Ovulation) beginnt die zweite Hälfte des Zyklus, die im Gegensatz zur ersten Phase eine ziemlich konstante Dauer von etwa 14 bis 15 Tagen hat. Diese Phase heißt Lutealphase und endet mit dem Beginn der nächsten Menstruation (Periode).
Veränderungen der Blutungs-Frequenz
Ist die Periode ein oder zwei Tage überfällig oder kommt sie manchmal etwas früher? Es ist normal, dass nicht jeder Zyklus gleich ausfällt. So ist es auch üblich, dass die Zyklusdauer hin und wieder schwankt und die Regel auch mal mehrere Tage “überfällig” sein kann. Schon ein Jetlag oder Stress im Alltag kann den hormonellen Zyklus aus dem Gleichgewicht bringen. In einem Jahr kann der Abstand zwischen dem längsten und dem kürzesten Zyklus um die 9 Tage liegen.
Ist die Zyklusdauer regelmäßig kürzer als 24 Tage, so nennen Mediziner das Polymenorrhoe. Besonders in den Jahren des hormonellen “Umbruchs”, zum Beispiel in der Pubertät, dem ersten Jahr nach der ersten Regel (Menarche) oder auch in der Zeit vor den Wechseljahren, kann es sein, dass nicht in jedem Zyklus ein Eisprung stattfindet. So kommt es natürlicherweise häufig zu kürzeren Zyklen, die keinen Krankheitswert haben. Auch Stresssituationen können solche Unregelmäßigkeiten auslösen.
Zyklusfrequenzen von 35 Tagen bis zu 90 Tagen weisen auf eine sogenannte Oligomenorrhoe hin. Eine Oligomenorrhoe, also die seltene Regelblutung, kann zum Beispiel durch Essstörungen, das PCOS-Syndrom (Polyzystisches Ovar-Syndrom) oder ein Corpus-Luteum Insuffizienz ausgelöst werden. Corpus-Luteum-Insuffizienz beschreibt eine unzureichende Funktion des Gelbkörpers im Ovar, der nicht genügend Progesteron produziert, was zu Menstruationsunregelmäßigkeiten führen kann.
Auch eine Schilddrüsenüberfunktion oder -unterfunktion, Erkrankungen der Nebenniere, Diabetes, bestimmte Medikamente, Stress oder Drogenkonsum können den Zyklus einer Frau beeinflussen.
Was tun bei Zyklusunregelmäßigkeiten?
Treten Zyklusunregelmäßigkeiten dauerhaft auf, so ist es hilfreich, die Symptome genau zu beobachten und gegebenenfalls ein Menstruationstagebuch zu führen. Das kann bei einem Arztbesuch hilfreich sein.
Wenn der Zyklus normalerweise sehr regelmäßig ist, die Periode unerwartet, zum Beispiel 7-10 Tage überfällig ist und vielleicht Unterleibsschmerzen oder Ziehen im Unterbauch hinzukommen, so macht es Sinn, eine Schwangerschaft auszuschließen.
Veränderungen der Blutungsstärke und Blutungsdauer
Wie lange dauert die Periode?
Die Periode (Menstruation), also die Zeit, in der eine Blutung auftritt, dauert üblicherweise zwischen 3 und 7 Tagen.
Für gewöhnlich ist die Blutung in den ersten ein bis zwei Tagen am intensivsten. Auch die Angaben über die Dauer der Periode sind nur allgemeine Richtwerte.
Wenn eine Periode weniger als 3 Tage dauert, dann sprechen Mediziner von einer sogenannten Brachymenorrhoe, einer zu kurzen Regelblutung. Diese Form der Menstruationsstörung kann verschiedene Ursachen haben, von denen jede eine spezifische Herangehensweise in Bezug auf Diagnose und Behandlung erfordert.
Eine der möglichen Ursachen für eine kurze Periode (Brachymenorrhoe) ist die Endometriumatrophie, also eine Verdünnung der Gebärmutterschleimhaut. Dies kann beispielsweise nach einer forcierten Kürettage (Ausschabung der Gebärmutter) auftreten. Die Verdünnung der Gebärmutterschleimhaut kann dazu führen, dass während der Menstruation weniger Gewebe abgestoßen wird, was die Blutungsdauer verkürzt. Essstörungen wie Anorexie (Magersucht) oder Bulimie sind Stresssituationen für den Körper und können außerdem eine hormonelle Dysregulation und dadurch Blutungsstörungen wie die Brachymenorrhoe verursachen.
Eine chronische Entzündung der Gebärmutter (Endometritis) kann das Wachstum und die Erneuerung der Gebärmutterschleimhaut stören, was ebenfalls zu verkürzten Menstruationsperioden führen kann.
Schließlich kann die Einnahme der Verhütungspille eine weitere Ursache sein. Hormonelle Verhütungsmittel wirken sich direkt auf den Menstruationszyklus aus, indem sie den Hormonspiegel im Körper beeinflussen. In vielen Fällen führt dies zu einer Verringerung der Blutungsmenge und -dauer.
Dauert die Periode länger als 7 Tage, dann spricht man von einer Menorrhagie, einer zu langen Menstruation. Eine Menstruation, die länger als 10 Tage dauert, ist also solch eine Menorrhagie. Die verlängerte Regelblutung geht häufig mit einer verstärkten Regelblutung einher, da oft die gleichen Ursachen dahinterstecken. Wir werden darauf in dem entsprechenden Abschnitt eingehen.
Veränderungen der Blutungsstärke
Wie viel Blut verliert man während der Periode?
Pro Periode bzw. Menstruation verliert eine Frau physiologisch zwischen 25 und 80 Millilitern Blut.
Wie schon gesagt, geben diese Zahlen einen allgemeinen Rahmen. Um festzustellen, ob man zum Beispiel an starken Menstruationsblutungen leidet, ist es wichtig, den eigenen Zyklus genau zu dokumentieren. Da die Blutungsintensität individuell variiert, kann es herausfordernd sein, eindeutig zu bestimmen, was als klinisch stark oder schwach gilt.
Die starke Periode bzw. Regelblutung (Hypermenorrhoe)
Wenn der Blutverlust während einer Menstruation (Periode) regelmäßig, also innerhalb der letzten 6 Monate in der Mehrzahl der Zyklen, über 80 ml lag, dann handelt es sich um eine sehr starke Periode, die sogenannte Hypermenorrhoe. Den Blutverlust während der Periode genau in Millilitern zu messen, ist natürlich kaum möglich. Und selbst wenn ein Blutverlust bei etwas weniger als 80 ml liegt, kann trotzdem die Lebensqualität und das allgemeine Befinden beeinträchtigt sein. Entscheidend ist also nicht immer, wie hoch der Blutverlust während der Periode ist, sondern wie man sich dabei fühlt.
Aber woran erkennt man denn nun eine zu starke Menstruation? Anzeichen für eine starke Blutung sind unter anderem der häufige Wechsel von Hygieneartikeln oder die Notwendigkeit, sich “doppelt” abzusichern, das heißt, mehrere Produkte gleichzeitig zu verwenden. So sind zum Beispiel Tampons, Binden oder Cups in einer Stunde vollgelaufen oder müssen selbst während der Nacht gewechselt werden. Wenn die Blutung sehr stark ist, kann es auch sein, dass sich sogenannte Koagel bilden (Blutklumpen). Diese entstehen, weil das viele Blut gar nicht so schnell abfließen kann und sich dann in der Scheide verklumpt.
Bei Anzeichen einer extrem starken Periode, mit einem Blutverlust von 200 ml oder mehr, ist es ratsam, sich medizinischen Rat einzuholen. Es können unterschiedliche Ursachen dahinter stecken.
Sollte die Regelblutung ganz plötzlich eine viel stärkere Blutung als sonst sein oder der Blutverlust massiv (wie eine “Sturzblutung”) sein, so ist es wichtig, sich zeitnah an einen Arzt oder eine Ärztin zu wenden. Es kann dann zum Beispiel eine Schwangerschaft bzw. ein Abort (Fehlgeburt) oder auch ernsthaftere Erkrankungen als Ursache ausgeschlossen werden .
Was sind die Ursachen für eine starke Menstruation?
Es gibt mechanische bzw. strukturelle Ursachen und andere nicht-strukturelle medizinische Ursachen für eine starke Regelblutung. Mechanische Ursachen sind zum Beispiel Myome (gutartige Gebärmutterknoten), gutartige Polypen oder auch eine Endometriose in der Gebärmutterwand (Adenomyose). Die Gebärmuttermuskulatur kann sich hier nicht zusammenziehen, weil etwas „im Weg“ ist. Die offenen Blutkapillaren schließen nicht und es kommt zu verstärkter Blutung.
Zu den nicht-mechanischen Ursachen gehören Eierstocks Dysfunktionen, die zu hormonellen Schwankungen, wie zum Beispiel einem Östrogenüberschuss führen. Ein Überschuss an Östrogen kann dazu führen, dass sich die Gebärmutterschleimhaut übermäßig aufbaut, was dann bei der Abstoßung zu stärkeren Blutungen führt.
Auch Blutgerinnungsstörungen und Schilddrüsenerkrankungen können stärkere Blutungen auslösen.
Nicht zuletzt können auch körperliche und psychische Belastungen, extreme Diäten oder Leistungssport Auswirkungen auf den Hormonhaushalt und somit auf die Menstruation haben.
In seltenen Fällen kann auch ein Karzinom (Krebs), zum Beispiel der Gebärmutterschleimhaut, dahinterstecken.
Was kann man tun bei starker Periode?
Auch wenn die Periode unerwartet stark ist, ist es wichtig, nicht in Panik zu geraten. Wie gesagt ist es aber gut, sich bei einer plötzlich massiven Blutung (“Sturzblutung”) zeitnah beim Arzt vorzustellen. Es sollte dann an eine Schwangerschaft bzw. Fehlgeburt gedacht werden, oder auch andere ernsthafte Erkrankungen ausgeschlossen werden.
Bei weniger akuten und regelmäßig stärkerer Menstruation gibt einige sinnvolle Maßnahmen, um die Situation zu managen:
- Medizinische Beratung: Ein Besuch bei der Gynäkologin oder dem Gynäkologen kann Aufschluss geben, ob die starken Blutungen auf Erkrankungen wie Endometriose, Myome oder ein hormonelles Ungleichgewicht zurückzuführen sind.
- Verschiedene Medikamente können die Stärke der Blutung reduzieren und Menstruationsbeschwerden zu lindern. Hormonbasierte Verhütungsmethoden wie die Pille oder die Hormonspirale wirken sich auf den Zyklus aus und können zu einer schwächeren Blutung führen. Sollte ein Präparat keine Verbesserung bewirken, besteht die Möglichkeit, auf alternative Medikamente umzusteigen.
- In einigen Fällen kann auch ein chirurgischer Eingriff zur Linderung der Symptome beitragen (Das aber nur nach Abschluss der Familienplanung).
- Eisenpräparate: Da ein hoher Blutverlust während der Periode zu Eisenmangelanämie führen kann, ist es ratsam, Eisenpräparate zu erwägen.
- Menstruationsprodukte: Für extrem starke Perioden können spezielle Menstruationsprodukte, die eine höhere Saugfähigkeit haben, eine Erleichterung bieten. Die Verwendung von Menstruationstassen, die mehr Blut aufnehmen können als Tampons oder Binden, kann ebenfalls hilfreich sein.
Die zu schwache Regelblutung (Hypomenorrhoe)
Eine Hypomenorrhoe liegt vor, wenn der Blutverlust regelmäßig unter 25 ml pro Menstruation liegt. Hinweis auf eine verminderte Blutung ist zum Beispiel, wenn nur zwei Tampons oder Binden pro Tag verbraucht werden. Eine häufige Ursache ist das Nachlassen der Eierstockfunktion zu Beginn der Wechseljahre. Durch den niedrigen Östrogenwert baut sich die Gebärmutterschleimhaut nicht gut auf, sodass während der Menstruation nicht viel abgestoßen werden kann.
Nicht zuletzt können auch körperliche und psychische Belastungen, extreme Diäten oder Leistungssport ebenfalls Auswirkungen auf den Hormonhaushalt und somit auf die Menstruation haben. Auch eine chronische, also langanhaltende Endometritis (Gebärmutterschleimhautentzündung) kann zu Blutungsstörungen führen.
Veränderungen des Blutungszeitpunkts
Veränderungen im Zeitpunkt der Menstruationsblutung wie Zwischenblutungen, Spotting oder die sogenannte Menometrorrhagie können auf verschiedene gynäkologische Zustände hinweisen und variieren in ihrer Bedeutung und Ursache.
Zwischenblutungen sind azyklische Blutungen, also Blutungen, die zwischen den regulären Menstruationsperioden auftreten. Sie können sich auch in Form von Dauerblutungen (> 10 Tage) äußern.
Menometrorrhagie hingegen beschreibt eine unregelmäßige, oft verlängerte und starke Menstruationsblutung.
Zwischenblutungen sowie auch die Menometrorrhagie haben ähnliche Ursachen. Meist sind die Gründe harmlos. Ein möglicher Grund kann zum Beispiel eine Schwäche der Eierstockfunktion (Ovarialinsuffizienz) oder eine Follikelpersistenz sein. Bei der Follikelpersistenz findet trotz Follikelreifung kein Eisprung statt. Dadurch entsteht eine hormonelle Imbalance mit mehr Östrogenproduktion und Progesteronmangel, was zu starkem Schleimhautaufbau und starker Abbruchblutung kommt.
Aber auch unter der Einnahme der Pille kann es als Nebenwirkung zu Zwischenblutungen oder Menometrorrhagien kommen.
Uterusmyome, Polypen oder in seltenen Fällen auch bösartige Veränderungen der Gebärmutter können ebenfalls Zwischenblutungen auslösen.
Spotting ist ein Sammelbegriff für sehr schwache vaginale Blutungen, die vor oder nach der Periode oder zu einem beliebigen Zeitpunkt im Zyklus auftreten können. Sie sind oft bräunlich (Schmierblutung) und stellen keinen starken Blutfluss dar. Spotting kann physiologischerweise auftreten und auch hier sind die Ursachen überwiegend harmlos. Es kann unter anderem durch hormonelle Schwankungen, Veränderungen im Lebensstil, Stress oder den Einsatz von Verhütungsmitteln wie der Pille ausgelöst werden.
Ist die Periode noch nie gekommen oder kommt sie plötzlich gar nicht mehr?
Wenn nach dem 16. Lebensjahr noch keine Blutung aufgetreten ist, spricht man von einer primären Amenorrhoe.
Dieses Phänomen kann verschiedene Gründe haben. Zu den möglichen Ursachen zählen anatomische Fehlbildungen wie ein Vaginalseptum oder eine Hymenalatresie (Fehlbildung des Hymen/”Jungfernhäutchen”), die den normalen Blutfluss während der Menstruation mechanisch blockieren können. Genetische Störungen, wie das Turner-Syndrom, betreffen die Entwicklung der Geschlechtschromosomen und können ebenfalls zu einer primären Amenorrhoe führen. Darüber hinaus können bestimmte Erkrankungen und Situationen, die den Hormonhaushalt beeinflussen, wie Hypophyseninsuffizienz (Hirnanhangdrüse), Stress, Tumore, Essstörungen und intensiver Leistungssport, eine Rolle spielen. Die Identifizierung der spezifischen Ursache ist entscheidend, um eine effektive Behandlung einzuleiten und die Gesundheit und das Wohlbefinden der Betroffenen zu fördern.
Wenn bei einer Frau, die einen regelmäßigen Zyklus hatte, die Regel mehr als 3 Monate (>90 Tage) ausbleibt, spricht man von sekundären Amenorrhoe.
Die Gründe hierfür können vielfältig sein. Eine häufige und sofort auszuschließende Ursache ist die Schwangerschaft. Darüber hinaus können sowohl körperliche als auch psychische Belastungen, wie starker Stress, Essstörungen und exzessiver Sport, das Hormonsystem beeinflussen und zu einem Ausbleiben der Periode führen. Hormonelle Störungen, einschließlich des Polyzystischen Ovarialsyndroms (PCOS), Hypophyseninsuffizienz, Tumoren, das Post-Pill-Syndrom, Ovarialinsuffizienz und Hyperprolaktinämie, sind ebenfalls bekannte Auslöser.
Die Identifikation und Behandlung der zugrunde liegenden Ursache ist entscheidend, um die Menstruation wieder zu normalisieren und die allgemeine Gesundheit zu erhalten.
Wann sollte man ärztlichen Rat einholen?
Jeder Körper ist anders und der Menstruationszyklus kann sich von Person zu Person, aber auch von Monat zu Monat unterscheiden. Was für die eine Frau eine normale Abweichung darstellt, könnte bei jemand anderem auf ein gesundheitliches Problem hinweisen und umgekehrt. Um festzustellen, ob der Zyklus ungewöhnliche Muster aufweist, ist das Führen eines Menstruationskalenders sinnvoll. Letztendlich kann nur ein aufklärendes Gespräch und gegebenenfalls notwendige weitere Untersuchungen bei einem Gynäkologen oder einer Gynäkologin Klarheit bringen. Es gibt bestimmte Situationen, in denen es Sinn macht, ein Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen:
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Wenn mit vollendetem 16. Lebensjahr noch keine Regelblutung stattgefunden hat.
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Wenn Regelblutungen länger als drei Monate ausbleiben, obwohl eine Schwangerschaft ausgeschlossen ist und auch kein Kind gestillt wird.
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Wenn die Blutung so stark ist oder so lange dauert, dass der Alltag dadurch eingeschränkt ist oder bei Symptomen einer Anämie/Blutarmut (Atemnot, Herzrasen, Müdigkeit, geringer Belastbarkeit).
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Wenn immer wieder, das heißt, mehrere Zyklen hintereinander, Zwischenblutungen oder Schmierblutungen auftreten.
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Im Einzelfall natürlich zeitnah, wenn die Blutung plötzlich ungewöhnlich stark ist oder mit starkem Unwohlsein einhergeht.
Abschließende Gedanken
Die Menstruation ist ein komplexes Geschehen, das von zahlreichen Faktoren beeinflusst wird. Wie lange die Periode dauert, wie stark die Blutung am 3. Tag ist, oder wie viel ml Blut pro Tag verloren geht, sind individuell sehr verschieden. Kenntnisse über den eigenen Zyklus, Aufmerksamkeit für Veränderungen und eine offene Kommunikation mit medizinischen Fachkräften sind entscheidend, um das Wohlbefinden zu fördern und mögliche Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen. Egal, ob es sich um eine plötzlich stärkere Periode als sonst handelt, Schmerzen ein paar Tage vor der erwarteten Periode oder Anzeichen einer Periode ohne Blutung auftreten – es ist wichtig, auf den Körper zu hören und bei Bedarf Hilfe zu suchen.
Menstruationsunregelmäßigkeiten sind ein weit verbreitetes Phänomen, das viele Frauen betrifft. Während Variationen innerhalb eines bestimmten Rahmens normal sind, können signifikante Abweichungen auf gesundheitliche Probleme hinweisen. Ein offener Dialog und proaktive Herangehensweise mit einem Facharzt oder einer Fachärztin sind entscheidend, um individuell angepasste Lösungen zu finden. Insbesondere bei Symptomen wie starken Blutungen, Menstruationen, die regelmäßig länger als 10 Tage andauern, oder einem Blutverlust von 200 ml während einer Periode sollten Betroffene nicht zögern, medizinischen Rat einzuholen. Solche Zustände können nicht nur den Alltag erheblich beeinträchtigen, sondern auch auf gesundheitliche Probleme hinweisen.
Quellen
AMBOSS
www.usz.ch/krankheit/menstruationsbeschwerden
Frauenärzte im Netz