Regelschmerzen, in der medizinischen Fachsprache Dysmenorrhoe genannt, gehören zu den häufigsten gynäkologischen Beschwerden. Ein Großteil der Frauen kennt diese ziehenden oder krampfartigen Unterbauchschmerzen, kurz vor Einsetzen oder zu Beginn der Menstruation.

Was tun gegen diese Periodenkrämpfe?

Ein Verständnis für die Ursachen von Regelschmerzen ist der erste Schritt zur effektiven Behandlung. Durch die Identifizierung der individuellen Auslöser und das Führen eines Schmerztagebuchs können Frauen ihre Beschwerden gezielt angehen.

Bei leichten bis moderaten Menstruationsbeschwerden können natürliche Hausmittel eine gute Alternative oder Ergänzung zu Schmerzmitteln sein. In diesem Blogbeitrag werden wir einige wirksame Hausmittel vorstellen, die Frauen dabei unterstützen können, ihre Periodenschmerzen auf sanfte und natürliche Weise zu lindern.

Der Klassiker, die Wärmeanwendungen

Eine der einfachsten und effektivsten Methoden zur Linderung von Regelschmerzen ist die Anwendung von Wärme auf den Unterleib. Studien haben gezeigt, dass Wärmeanwendungen die Durchblutung verbessern und die Schmerzen reduzieren können. Eine Wärmflasche, ein warmes Bad oder ein Heizkissen können hierbei hilfreich sein.

Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren, die in Fischöl enthalten sind, haben entzündungshemmende Eigenschaften und können somit bei der Linderung von Menstruationsschmerzen unterstützen. Studien deuten darauf hin, dass die regelmäßige Einnahme von Omega-3-Fettsäuren Schmerzen und Entzündungen reduzieren kann. Wenn man sich vegetarisch oder vegan ernährt, kann man alternativ auch Omega-3-Kapseln substituieren.

Eine im "European Journal of Obstetrics & Gynecology and Reproductive Biology" veröffentlichten Studie von 2023 stützen weiterhin die Rolle von Omega-3-Fettsäuren bei der Verringerung von Entzündungen und Schmerzen während der Menstruation.

Ingwer die natürliche Medizin aus der Erde

Ingwer ist bekannt für seine entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften. Unterschiedliche Studien konnten zeigen, dass Ingwerextrakt effektiv Menstruationsschmerzen reduzieren kann. Ingwer kann als Tee oder als Nahrungsergänzungsmittel, zum Beispiel in Kapselform, eingenommen werden.

Die Heilkraft der Natur: Periodenkrämpfe mit Schafgarbe, Wegwarte und Co. lindern

Pflanzliche Mittel haben sich als vielversprechende Optionen zur Linderung von Regelschmerzen erwiesen. Ein paar wollen wir hier vorstellen.

Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus):

• Mönchspfeffer, auch als Keuschlamm bekannt, wird aufgrund seiner hormonregulierenden Eigenschaften oft bei Menstruationsbeschwerden eingesetzt. Der Wirkmechanismus allerdings ist nicht vollständig aufgeklärt. Eine Erklärung ist, dass es an Dopaminrezeptoren im Gehirn bindet und darüber die Prolaktinausschüttung hemmt. Hierdurch reguliert sich gleichzeitig der Östrogen- und Progesteronhaushalt. Dieser Mechanismus kann zu einer Regulation des Menstruationszyklus und einer Reduzierung von hormonell bedingten Beschwerden wie Dysmenorrhoe (Regelschmerzen) führen. Eine Meta-Analyse im "Journal of Complementary and Integrative Medicine" von 2018 bestätigte dass Mönchspfeffer die Symptome von prämenstruellem Syndrom (PMS), einschließlich Schmerzen, signifikant reduzieren kann.

Frauenmantel (Alchemilla vulgaris):

• Frauenmantel, eine krautige Pflanze, wird in der Volksmedizin oft zur Behandlung von Regelbeschwerden eingesetzt. Studien konnten zeigen, dass Frauenmantel aufgrund seiner adstringierenden (zusammenziehend) Eigenschaften möglicherweise entzündungshemmend und krampflösend wirkt. Diese Effekte könnten dazu beitragen, Periodenkrämpfe zu lindern.

Schafgarbe (Achillea millefolium):

• Die Schafgarbe ist für ihre entzündungshemmenden und krampflösenden Eigenschaften bekannt. Eine Studie im "Journal of Research in Pharmacy Practice" von 2018 zeigt, dass Schafgarbenextrakte signifikant die Intensität von Menstruationsschmerzen verringern können. Die enthaltenen Flavonoide und ätherischen Öle werden für diese Wirkung verantwortlich gemacht.

Wegwarte (Cichorium intybus):

• Die Wegwarte, auch Chicorée genannt, wird traditionell für verschiedene gesundheitliche Beschwerden eingesetzt. Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass Wegwartenauszüge entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften aufweisen können, die bei Menstruationsschmerzen hilfreich sein könnten.

Wegwarte und Schafgarbe werden meist in Form von Tees verabreicht. Sie sind nur zwei von vielen Kräutern, die bei Periodenkrämpfen helfen. Ob Melisse, Kamille und Pfefferminze, auch sie können eingesetzt werden. Bei der Auswahl von Tees zur Linderung von Regelschmerzen ist es wichtig, Kräuter zu wählen, die entzündungshemmende und krampflösende Eigenschaften haben. Sie sollten über ein bis zwei Monate täglich getrunken werden.

Was kann man noch gegen Regelschmerzen tun?

Alte Heilmethoden, die Akupressur

Akupressur, eine traditionelle chinesische Heilmethode, hat sich als vielversprechende Option zur Linderung von Regelschmerzen erwiesen.

Akupressur basiert auf der Annahme, dass unser Körper durch Energieströme, genannt Meridiane, verbunden ist. Durch das Ausüben von Druck auf bestimmte Akupressurpunkte entlang dieser Meridiane können Blockaden gelöst und der Energiefluss im Körper harmonisiert werden. Dies kann dazu beitragen, Schmerzen zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.

Studien zur Wirksamkeit: Eine Meta-Analyse im "Journal of Obstetrics and Gynecology Research" von 2022 untersuchte mehrere Studien zur Anwendung von Akupressur bei Regelschmerzen. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass Akupressur signifikant die Intensität von Menstruationsschmerzen reduzieren kann, verglichen mit Placebo oder keiner Behandlung.

Yoga und Bewegung hilft gegen Regelschmerzen

Yoga ist eine ganzheitliche Praxis, die körperliche Bewegung, Atemtechniken und Meditation umfasst. Durch gezielte Yoga-Übungen können verschiedene Vorteile erzielt werden, darunter die Verbesserung der Flexibilität, die Stärkung der Muskulatur und die Förderung von Entspannung und Stressabbau. So wird die Durchblutung verbessert, Muskelverspannungen gelöst und sogar der Hormonhaushalt reguliert. Diese Aspekte können sich positiv auf die Dysmenorrhoe auswirken.

Studien zur Wirksamkeit: Eine Reihe von Studien hat die Auswirkungen von Yoga auf Regelschmerzen (Dysmenorrhoe) untersucht und vielversprechende Ergebnisse erzielt. Eine Meta-Analyse im "Journal of Alternative and Complementary Medicine" von 2023 [7] analysierte mehrere Studien und kam zu dem Schluss, dass regelmäßige Yoga-Praxis signifikant die Intensität von Menstruationsschmerzen reduzieren kann. Die gezielten Bewegungen und Entspannungstechniken des Yoga helfen, Spannungen im Körper zu lösen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Wer mit starken Periodenschmerzen zu kämpfen hat, kann also mit Yoga viel bewirken.

Empfohlene Yoga-Übungen: Bestimmte Yoga-Posen können besonders hilfreich bei der Linderung von Dysmenorrhoe sein. Dazu gehören beispielsweise Godess Pose (Utkata Konasana), Malasana (Tiefer Hüftöffner), liegender Schmetterling (Supta Baddha Konasana) oder die "Sitzende Vorwärtsbeuge" (Paschimottanasana). Diese Posen zielen darauf ab, den Unterleib und das Becken zu öffnen, die Bauchmuskulatur zu dehnen und die Durchblutung im Beckenbereich zu verbessern.

Wann sollte man bei Regelschmerzen besser zum Arzt gehen?

Starke Regelschmerzen, die die Lebensqualität beeinträchtigen, sollten nicht als normal betrachtet werden. Keine Frau muss diese stillschweigend ertragen. Es ist wichtig, solche Beschwerden ernst zu nehmen und professionelle medizinische Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um die Ursachen zu verstehen und angemessene Maßnahmen zu ergreifen. Hinter scheinbar normalen Menstruationsbeschwerden können auch Erkrankungen wie Endometriose, Uterusmyome oder andere Ursachen stecken. Daher ist eine fachärztliche Untersuchung wichtig, um richtig zu behandeln.

Quellen

Smith L, et al. (2024) The Efficacy of Heat Therapy in the Management of Menstrual Pain: A Meta-Analysis. Journal of Women's Health Physical Therapy. doi: 10.1097/JWH.0000000000000314.

Harris J, et al. (2023) Omega-3 Fatty Acids and Menstrual Pain: A Systematic Review and Meta-Analysis. European Journal of Obstetrics & Gynecology and Reproductive Biology. doi: 10.1016/j.ejogrb.2022.10.010.

Ghazanfarpour M, et al. (2023) A randomized, triple-blind, placebo-controlled clinical trial to investigate the effect of ginger on pain relief in primary dysmenorrhea. Journal of Integrative Medicine. doi: 10.1016/j.joim.2022.08.001.

https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Ingwer-lindert-Regelschmerzen-251547.html

Adibian M, et al. (2024) Medicinal Plants in the Management of Primary Dysmenorrhea: A Systematic Review. Journal of Ethnopharmacology. doi: 10.1016/j.jep.2023.115334.

Chen X, et al. (2022) The Effectiveness of Acupressure in Treating Primary Dysmenorrhea: A Meta-analysis. Journal of Obstetrics and Gynecology Research. doi: 10.1111/jog.15737.

Cramer H, et al. (2023) Yoga for menstrual pain: a systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. Journal of Alternative and Complementary Medicine. doi: 10.1089/acm.2022.0294.