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Dein Zyklus & Deine Gesundheit

Pille und die Wechselwirkung mit anderen Medikamenten

Pille und die Wechselwirkung mit anderen Medikamenten

Da die Antibaby-Pille täglich eingenommen werden muss, ist es keine Seltenheit, dass sie zumindest ab und an mit anderen Medikamenten kombiniert wird. Hier kann es in manchen Fällen zu ungewollten Wechselwirkungen kommen, wie zum Beispiel der Beeinträchtigung der empfängnisverhütenden Wirkung der Pille. Bei welchen Medikamenten und Arzneimitteln Du aufpassen musst und wie Du Dich entsprechend schützen kannst, erfährst Du in diesem Ratgeber.

Was sind Wechselwirkungen? Ein kleiner Einblick in die Pharmakologie

Von Wechselwirkungen spricht man, wenn zwei Medikamente sich gegenseitig beeinflussen. Diese Wechselwirkungen beruhen auf physiologischen Mechanismen, die die Aufnahme oder die Verstoffwechselung der Wirkstoffe in unserem Körper beeinflussen. Dadurch verändert sich auch Konzentration des einen oder des anderen Medikaments und das bedeutet konkret: Die Wirkung von einem oder beiden kann verändert, verstärkt oder geschwächt werden, sodass Therapien unwirksam werden oder es zu zusätzlichen Nebenwirkungen kommt. Es geht hier also nicht nur um die Wirksamkeit der Pille, sondern auch um die des anderen Medikaments und natürlich insbesondere um den Erhalt Deiner Gesundheit.

Du solltest immer die Packungsbeilage eines neuen Medikaments durchlesen, denn dort sind auch bereits bekannte Wechselwirkungen aufgeführt. Wenn Du Dir unsicher bist, erkundige Dich in der Apotheke oder besprich die Medikation mit Deinem Gynäkologen oder Deiner Gynäkologin.

Antibiotika und Pille: Wie Antibiotika die Wirkung der Pille stören können

Die gleichzeitige Einnahme der Pille mit Antibiotika kann die Wirksamkeit der Empfängnisverhütung herabsetzen. Einer der Gründe dafür ist, dass Antibiotika nicht nur die krankmachenden Bakterien im Körper abtötet, sondern leider auch die “guten” Mikroorganismen, die in unserer Darmflora leben. Sie sind wichtig für eine gesunde Verdauung und für unsere Darmgesundheit allgemein. So übernimmt die Darmflora zum Beispiel auch die Aufnahme (Resorbtion) des in der Pille enthaltenen Östrogen.

Die Störung der Darmflora kann zur Folge haben, dass der Körper das durch die Pille zugeführte Östrogen nicht ausreichend über den Darm aufnimmt und die Pille dadurch nicht mehr sicher wirkt. Somit besteht kein ausreichender Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft. Gleichzeitig kann der veränderte Hormonspiegel auch zu Blutungsstörungen führen, wie etwa Zwischenblutungen oder Durchbruchblutungen.

Bei der Einnahme von Antibiotika solltest Du in dieser Zeit auf jeden Fall zusätzlich mit Kondom verhüten. Für einen sicheren Empfängnisschutz solltest Du bis zu 7 Tage nach dem Absetzen des Medikaments “doppelt” verhüten. Wenn Dein Arzt oder Deine Ärztin Dir also Antibiotika verschreibt, sprich ihn oder sie unbedingt darauf an, dass Du mit der Pille verhütest.

Mehr Informationen zur Pille und Antibiotika findest Du hier.

Wechselwirkung von Pille und Mönchspfeffer - das musst Du wissen

Mönchspfeffer, oder auch Agnus Castus genannt, ist ein pflanzliches Heilmittel, das oft bei Menstruationsbeschwerden bzw. PMS-Symptomen empfohlen wird. Mönchspfeffer hat Einfluss auf deinen Hormonhaushalt und wirkt sich regulierend auf den Zyklus aus. Der genaue Wirkmechanismus ist nicht zu hundert Prozent geklärt und es fehlen größere Studien dazu. In Tierexperimenten hat sich gezeigt, dass Mönchspfeffer unter anderem die Freisetzung des Hormons Prolaktin hemmt und darüber auch Einfluss auf den Östrogenspiegel hat. Durch diese Wechselwirkung kann die Wirksamkeit der Pille beeinträchtigt werden oder es kann zu Zyklusveränderungen und ggf. Nebenwirkungen kommen. Eine gleichzeitige Einnahme von Agnus castus und der Pille ist daher nicht empfohlen. Lass Dich dazu von Deinem Arzt oder Deiner Ärztin beraten und informiere Dich über Alternativen ohne Mönchspfeffer.



Johanniskraut und seine Auswirkungen auf die Pille

Johanniskraut wird von vielen als eine Art pflanzliches Psychopharmakon zur Stimmungsaufhellung genommen. Es wird auch häufig Frauen verschrieben, die unter starkem PMS, dem prämenstruellen Syndrom, leiden. Dieses pflanzliche Heilmittel verträgt sich aber nur bedingt mit der Pille. Denn neben der möglichen, stimmungsaufhellenden und beruhigenden Wirkung, die Johanniskraut haben kann, beschleunigt das Arzneimittel auch die Verstoffwechselung der Hormone und damit auch die der Pille.

Das kann dazu führen, dass diese Verhütungsmethode nicht mehr ausreicht und es zu einer ungewollten Schwangerschaft kommt. Der veränderte Hormonspiegel kann sich in Form von Zwischenblutungen oder sogenannten Durchbruchblutungen manifestieren.

Auch hier gilt: Wenn Du Johanniskraut einnimmst und gleichzeitig mit der Pille verhütest, solltest Du das auf jeden Fall medizinisch abklären lassen.

Schlafmittel und Pille - wie sie sich gegenseitig beeinflussen können

Auch sogenannte Schlafmittel können die Wirkung der Pille verändern, so dass möglicherweise der Empfängnisschutz vermindert wird und das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft erhöht ist. Zugleich kann die Pille auch die Wirkung der Schlafmittel verstärken und damit auch das Risiko ihrer Nebenwirkungen. Es gibt eine Vielzahl von Mitteln, die zur Schlafförderung eingesetzt werden. Das reicht von leichten pflanzlichen Mitteln, bis hin zu Antidepressiva, Beruhigungs- oder Betäubungsmitteln. Deshalb kann man die Wechselwirkungen von Schlafmitteln und der Pille nicht allgemeingültig definieren. Wenn Du also Schlafmittel einnimmst, solltest Du diese unbedingt mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin absprechen.

Antiepileptika und die Pille

Einige Medikamente zur Behandlung von Epilepsie, wie Carbamazepin, Phenobarbital, Lamotrigen können ebenfalls mit der Pille in Wechselwirkung treten. Dies geschieht, indem sie in der Leber Enzyme aktivieren, die den Abbau der Hormone beschleunigen und so die Konzentration der durch die Pille zugeführten Hormone im Blut abnehmen. Dies wiederum bewirkt eine Reduktion ihrer Wirksamkeit. Gleichzeitig können hormonelle Kontrazeptiva wie die Pille zu einer deutlichen Absenkung des Anitepileptikaspielgels führen. Als Folge kommt es zu häufigeren oder schwereren Anfällen. Nimmst Du also ein Mittel gegen Epilepsie ein, wird Dir Deine Ärztin ein anderes Verhütungsmittel, wie zum Beispiel die Kupferspirale empfehlen.

Antimykotika (Antipilzmittel) und die Pille

Bestimmte Antimykotika, wie Griseofulvin, können ebenfalls die Wirksamkeit der Pille verringern, denn ähnlich wie die Antibiotika können sie die Resorption der Hormone im Darm stören. Es ist ratsam, während der Einnahme dieser Medikamente zusätzlich mit einer Barrieremethode wie dem Kondom zu verhüten.

Wirkung der Pille mit Alkohol: eine indirekte Wechselwirkung

Auch wenn es keine direkte bekannte Wechselwirkung gibt, kann sich Alkoholkonsum indirekt auf die Wirkung der Pille auswirken. Bei starkem Trinken bzw. einem Kater am nächsten Tag, wird die Einnahme vielleicht vergessen oder deutlich verzögert. Wenn Du Dich nach zu hoher Alkoholzufuhr übergibst, können die Wirkstoffe der Pille nicht ausreichend vom Körper bzw. dem Darm aufgenommen werden und somit auch nicht wirken. Fazit: Wenn man sich bis zu drei Stunden nach Einnahme erbricht, dann ist die Pille noch nicht resorbiert und daher muss eine zweite Pille eingenommen werden. Wenn Du Dir unsicher bist, verhüte für einige Tage zusätzlich mit Kondom.

Wechselwirkung der Pille mit Lebensmitteln (Grapefruit)

Grapefruit ist auf den ersten Blick ein recht unscheinbares Obst, in der Pharmakologie ist sie aber nicht ganz unbedenklich, da Naragin, ein in der Zitrusfrucht enthaltener Wirkstoff, die Wirkung von Medikamenten beeinflussen kann. Auch gibt es im Internet zahlreiche Artikel, die darauf hinweisen, dass Grapefruit die Wirkung der Pille verstärken und so auch die Nebenwirkungen und das Risiko für eine Thrombose verstärken kann. Fakt ist: Kleine und unregelmäßige Mengen sind in der Regel unbedenklich. Problematisch sind regelmäßige hohe Mengen, wie zum Beispiel 1 Liter Saft pro Tag trinken. Wenn Du regelmäßig größere Mengen Grapefruit isst oder Grapefruitsaft trinkst, solltest Du das mit Deiner Gynäkologin besprechen. Andere Zitrusfrüchte sind davon übrigens nicht betroffen, da ihnen das entsprechende bittere Enzym fehlt.

Auch Aktivkohle beeinträchtigt die Wirkung der Pille

Aktivkohle kommt seit Jahrhunderten zum Einsatz, u.A. bei Durchfallerkrankungen und Vergiftungen, denn die Kohle adsorbiert Schadstoffe, Viren, Bakterien und deren Toxine. Allerdings wird die Aktivkohle selbst im Magen-Darm-Trakt nicht resorbiert (aufgenommen), somit wird die Ausscheidung der gebundenen Giftstoffe über den Stuhl beschleunigt. Aber: Die Wirkung ist nicht kontrollierbar: Gebunden wird alles – auch Medikamente, Vitamine und Mineralstoffe. Somit kann es zum Wirkungsverlust des jeweiligen Medikaments kommen. Im Falle der Pille bestünde also kein ausreichender Empfängnisschutz mehr. Um eine ungewollte Schwangerschaft sicher zu verhindern, ist es ratsam, zusätzlich mit einer Barrieremethode (wie Kondom) zu verhüten. Experten weisen außerdem darauf hin, dass Aktivkohle und Arzneimittel nicht zum gleichen Einnahmezeitpunkt geschluckt werden sollten, ein Zeitabstand von mehreren Stunden (mindestens vier) sollte eingehalten werden und die Einnahme vorher mit dem Arzt besprochen werden.

Wechselwirkungen kennen und vermeiden

Die Vielzahl an möglichen Wechselwirkungen zwischen der Pille und anderen Medikamenten ist für Nichtmediziner*innen schwer zu überschauen oder einzuschätzen. Wechselwirkungen zwischen den jeweiligen Medikamenten können sehr komplex sein und auch die Intensität dieser Wechselwirkung können von Medikament zu Medikament und von Person zu Person variieren. Daher gilt: Lies stets den Beipackzettel aufmerksam. Sobald mehrere Medikamente gleichzeitig oder innerhalb eines kurzen Zeitraumes hintereinander eingenommen werden, sollte die Ärztin oder der Arzt zu Rate gezogen werden. Je nach Situation muss vielleicht auf eine andere Verhütungsmethode gewechselt werden oder zum Beispiel ein pflanzliches Mittel, dessen Einnahme nicht zwingend notwendig ist, wieder abgesetzt werden.

Medizinisch geprüft von Navina Klöckner (Fachärztin für Gynäkologie & Geburtshilfe).

Quellen:

https://www.apotheken-umschau.de/medikamente/beipackzettel/kohle-tabletten-4257380.html

https://www.toxinfo.ch/571

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/pharm1-31-2005/

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