Es gibt viele verschiedene Pillenarten, doch worin unterscheiden sie sich eigentlich? Was ist die Minipille, was versteht man unter Mikropille? Wann ist eine Kombination aus Östrogen und Gestagen sinnvoll und wer sollte darauf achten, auf Östrogen zu verzichten. Zudem gibt es auch innerhalb der verschiedenen Sorten der Antibabypille Unterschiede in der Dosierung oder dem Einnahmeschema. In diesem Ratgeber erfährst Du, welche Pillenarten es gibt und welche möglicherweise zu Dir passen könnte.
Das Wichtigste in Kürze:
- Im Allgemeinen gibt es drei verschiedene Pillenarten: die Kombinationspille, die Mikropille und die Minipille.
- Innerhalb der drei Pillenarten gibt es weitere Bezeichnungen wie Mikropille, Langzyklus-Pille oder Gestagenpille.
- Die Art der Pille entscheidet über den Einnahmezyklus und den genauen Zeitpunkt der Einnahme.
Eine Pille - vier Generationen
Seit ihrer Einführung 1961 hat sich die Antibabypille stetig weiterentwickelt. Die erste Generation enthielt noch vergleichsweise viel Östrogen sowie das Gestagen Norethisteron. Heute werden überwiegend Mikropillen eingesetzt, die deutlich geringere Mengen Östrogen enthalten und Gestagene wie Levonorgestrel nutzen.
In neueren Generationen der Pille finden sich weitere Gestagene wie Gestoden oder Desogestrel (dritte Generation) und Drospirenon (vierte Generation). Diese Vielfalt sorgt dafür, dass Du unter den verschiedenen Pillen Sorten die passende für Dich finden kannst.
Welche Arten der Antibabypille gibt es?
Es gibt verschiedene Pillenarten, die sich in Zusammensetzung und Wirkung unterscheiden. Die Minipille enthält meist nur ein Hormon (Gestagen) in niedriger Dosis. Kombinationspillen verbinden Östrogen und Gestagen. Ist von „der Pille“ die Rede, sind damit meist Kombi-Pillen gemeint. Beide Varianten bieten Vor- und Nachteile.
Pillenarten: Einphasen- und Mehrphasenpille
Einphasenpillen haben in jeder Tablette die gleiche Menge an Hormonen. Mehrphasenpillen dagegen variieren die Hormondosis während des Zyklus und müssen deshalb immer in der vorgeschriebenen Reihenfolge eingenommen werden. Sie orientieren sich stärker am natürlichen Zyklus der Frau. Heutzutage sind die meisten Verhütungspillen Einphasenpillen.[^1]
Pillen-Sorten im Detail
Antibabypillen lassen sich in unterschiedliche Sorten unterteilen: Minipillen, Kombi-Pillen und Mikropillen. Ihre Hauptunterschiede liegen in Zusammensetzung und Dosierung:
Die Minipille enthält ausschließlich Gestagen und kommt ganz ohne Östrogen aus. Auch die Gestagenpille gehört in diese Kategorie.
Da moderne Kombi-Pillen mit Gestagen und Östrogen heute deutlich weniger Östrogen enthalten als früher, werden nahezu alle als „Mikropillen“ bezeichnet. Sie werden häufig als Einphasenpillen angeboten.
Kombinationspille kurz erklärt
Die Kombinationspille gehört zu den häufigsten Pillenarten und enthält zwei Hormone: Östrogen und Gestagen. Diese Kombination beeinflusst den Zyklus auf mehrere Weisen. Sie unterdrückt den Eisprung, verändert den Schleim im Gebärmutterhals und beeinflusst die Gebärmutterschleimhaut. Dadurch wird eine Schwangerschaft verhindert.
Einteilung der Kombinationspille
Die Kombinationspille lässt sich weiter in Mikropille und klassische Kombinationspräparate unterteilen.
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Mikropille: Enthält eine geringere Östrogendosis (weniger als 50 µg Ethinylestradiol).
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Einphasen- und Mehrphasenpille: Eine Einphasenpille hat in jeder Tablette die gleiche Hormondosierung. Mehrphasenpillen variieren die Hormonmenge über den Zyklus hinweg.
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Langzyklus-Pille: Einige Kombinationspräparate ermöglichen eine durchgehende Einnahme. Dadurch kann die Monatsblutung ausbleiben oder verschoben werden.
Da Kombinationspillen Östrogen enthalten, sind sie nicht für alle Frauen gleichermaßen geeignet. Besonders Frauen mit bestimmten Risikofaktoren sollten sich ärztlich beraten lassen. Falls Östrogen nicht infrage kommt, kann eine Gestagenpille oder Minipille eine Alternative sein. Wenn Du grundsätzlich darüber nachdenkst, ob die Pille zu Dir passt, informiere Dich über eine passende Alternative für die Pille und besprich diese mit Deiner Frauenärztin oder Deinem Frauenarzt.
Andere Bezeichnungen der Kombinationspille:
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Kombi-Pille
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Östrogen-Gestagen-Pille
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Mikropille
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Einphasen-/Mehrphasen-Pille
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Zwei-/Drei-/Vier-Phasen-Pille
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Langzyklus-Pille
Tipp:
Achte bei der Wahl der geeigneten Antibabypillen-Sorte besonders auf Dein persönliches Einnahmeverhalten. Wenn Du leicht Einnahmezeiten vergisst, könnte eine moderne Minipille mit einem flexibleren Einnahmefenster oder eine Kombinationspille im Langzyklus eine praktische Lösung für Dich sein. Ein individueller Pillenvergleich mit ärztlicher Unterstützung lohnt sich immer.
Minipille und Mikropille: ein Vergleich
Die Minipille gehört zu den östrogenfreien Pillenarten und enthält ausschließlich Gestagen. Sie verhindert eine Schwangerschaft, indem sie den Zervixschleim verdickt und die Gebärmutterschleimhaut verändert. Einige Minipillen unterdrücken zusätzlich den Eisprung.
Einteilung der Minipille
Minipillen unterscheiden sich vor allem durch ihren Wirkstoff und die Einnahmeregeln:
- Klassische Minipille: Enthält Levonorgestrel und wirkt hauptsächlich über die Veränderung des Schleims im Gebärmutterhals. Sie muss täglich zur gleichen Uhrzeit eingenommen werden, da sonst die Wirkung nachlassen kann.
- Moderne Minipille: Enthält Desogestrel und hemmt zusätzlich den Eisprung. Sie hat ein größeres Einnahmefenster von bis zu 12 Stunden, was sie flexibler macht.
Da Minipillen kein Östrogen enthalten, können sie eine Alternative für Frauen sein, die auf östrogenhaltige Präparate verzichten möchten oder müssen. Sie können eine Alternative für Frauen mit Bluthochdruck oder erhöhtem Thromboserisiko sein und werden von einigen Frauen während der Stillzeit verwendet. Es ist ratsam, dies mit einem Arzt oder einer Ärztin zu besprechen.
So wird die Minipille noch genannt:
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Gestagenpille
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Reine Gestagen-Pille
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Mikrogestagenpille
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Levonorgestrel-Pille
Pillenvergleich: Was, wenn meine Pille nicht verfügbar ist?
Wenn Deine gewohnte Antibabypille vorübergehend nicht verfügbar ist, kannst Du möglicherweise auf ein Präparat mit gleicher Zusammensetzung ausweichen. Hierfür können sich Generika anbieten. Wenn Du auf Generika umsteigen möchtest, kann das auch einen großen Vorteil hinsichtlich der Kosten für die Pille darstellen.
WICHTIG:
Sprich dies unbedingt vorher mit Deiner Ärztin, Deinem Arzt oder in der Apotheke ab. Nur medizinische Fachpersonen können beurteilen, ob ein alternatives Präparat für Dich geeignet ist und den Empfängnisschutz zuverlässig gewährleistet.
Quellen: