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Du liest: Mit der Pille anfangen: Was Du wissen solltest

Das Wichtigste in Kürze:

- Der Startzeitpunkt der Pille beeinflusst den Verhütungsschutz – egal ob mit oder ohne Periode.

- Minipille, Mikropille oder Kombipille: Je nach Lebensphase und Gesundheitszustand passt eine andere besser zu Dir.

- Wer die Pille nach einer Pause wieder einnimmt, sollte das Thromboserisiko und die Wahl des Präparats im Blick behalten.

 

Ob mit oder ohne Periode, mitten im Zyklus oder nach einer Pause: Viele stellen sich die Frage: Wann ist eigentlich der richtige Zeitpunkt, um mit der Pille anzufangen? Dabei geht es nicht nur um den Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft, sondern auch um das Timing im Zyklus, die Wahl der passenden Pillenart und häufige Startfehler. Dieser Artikel hilft Dir dabei, fundierte Entscheidungen zu treffen – einfach erklärt, medizinisch korrekt und mit Blick auf Deinen Alltag.

Start mit der Pille: der richtige Zeitpunkt

Pille anfangen am 1. Tag der Periode

In der Regel wird empfohlen, am ersten Tag der Regelblutung mit der Einnahme der Pille zu beginnen. Dieser Zeitpunkt gilt als besonders gut geeignet, um mit der Pille anzufangen, da der natürliche Hormonzyklus gerade neu beginnt. Der Einnahmebeginn fällt mit einem klar erkennbaren Zyklusstart zusammen, was die Orientierung für Anwenderinnen erleichtert. Wichtig ist aber: Die Einnahme muss ab dem ersten Tag regelmäßig und korrekt erfolgen – sonst ist der Schutz nicht garantiert.

Pille mitten im Zyklus beginnen

Falls sicher keine Schwangerschaft besteht (am besten in einer gynäkologischen Praxis abklären lassen), kann auch an jedem anderen Tag während des Zyklus mit der Pille begonnen werden. In den folgenden sieben Tagen ist dann allerdings eine zusätzliche Verhütungsmethode nötig, da die Pille noch keinen vollständigen Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft bietet.[^1] Bei der Minipille mit Levonorgestrel ist außerdem eine sehr exakte Einnahmezeit einzuhalten. Die tägliche Abweichung sollte maximal drei Stunden betragen. Bei neueren Minipillen mit Desogestrel liegt das Zeitfenster immerhin bei bis zu zwölf Stunden. Wer hier nicht ganz sicher ist, sollte vorab ärztlichen Rat einholen.

Pille anfangen ohne Periode

Was aber, wenn Deine Periode gerade ausbleibt oder dein Zyklus sehr unregelmäßig ist? Auch dann kannst Du an einem beliebigen Tag mit der Einnahme der Pille beginnen – wichtig ist dabei aber, dass eine Schwangerschaft sicher ausgeschlossen ist. In den ersten sieben Tagen solltest Du auch in diesem Fall zusätzlich mit Kondom verhüten.

Pille: Nebenwirkungen am Anfang

Gerade in den ersten Wochen nach dem Start mit der Pille kann der Körper sensibel auf die hormonellen Veränderungen reagieren. Leichte Zwischenblutungen, Brustspannen oder Stimmungsschwankungen sind nicht ungewöhnlich. Es ist möglich, dass sie verschwinden, sobald sich der Hormonhaushalt eingespielt hat. Fachleute empfehlen daher, ein Präparat etwa drei bis sechs Monate lang konsequent einzunehmen, bevor man die Verträglichkeit endgültig beurteilt. Ob und welche Nebenwirkungen der Pille am Anfang auftreten, hängt unter anderem davon ab, welche Art von Hormonen enthalten ist.

Östogenbedingte Wirkungen können beispielsweise sein:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Wassereinlagerung
  • Spannen in der Brust
  • Kopfschmerzen
  • Krämpfe in den Waden
  • Krampfadern
  • Ausfluß

Gestagenbedingte Wirkungen können beispielsweise sein:

  • Appetitsteigerung
  • Gewichtszunahme
  • Müdigkeit
  • depressive Verstimmung
  • Verlust der Libido
  • Scheidentrockenheit
  • stärkere oder verminderte Blutung
  • Pigmentstörungen
  • Akne
  • Haarausfall
  • verstärkte Behaarung

Falls Du Nebenwirkungen bemerkst, lohnt sich das Gespräch mit Deiner gynäkologischen Praxis. Häufig reicht ein Wechsel des Präparats aus, um eine bessere Verträglichkeit zu erzielen.[^2]

Tipp:

Neben dem Verhütungsschutz kann die Pille auch Hautprobleme positiv beeinflussen. Welche Präparate sich bei Akne eignen, liest Du hier: Pille gegen Akne

Welche Pille ist die richtige für Dich?

Kombipille oder Mirkopille:

Die Kombinationspille, oder auch Kombipille genannt, enthält zwei synthetische Hormone: ein Östrogen (häufig Ethinylestradiol) und ein Gestagen. Gemeinsam verhindern sie den Eisprung, erschweren das Eindringen von Spermien in die Gebärmutter und beeinflussen den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut so, dass sich keine Eizelle einnisten kann. Diese dreifache Wirkung macht zu einer zuverlässigen Methode. Wichtig ist jedoch: Östrogenhaltige Präparate sind nicht für jede Frau geeignet. Bei bestimmten Risikofaktoren wie Migräne mit Aura, Bluthochdruck oder einer Thrombose-Vorgeschichte ist unter Umständen eine andere Methode sinnvoll. Eine Kombipille, die eine besonders niedrige Dosis an Östrogen enthält – meist 20 bis 30 Mikrogramm Ethinylestradiol pro Tablette – wird als Mikropille bezeichnet.

Welche Kombinationspillen gibt es:

Minipille: Pille ohne Östrogen

Die Minipille wird auch Gestagenpille oder Stillpille genannt. Sie verzichtet gänzlich auf Östrogene und enthält ausschließlich Gestagen. Die Minipille schützt vor einer Schwangerschaft, indem sie den Schleim im Gebärmutterhals zähflüssiger macht. Dadurch wird es den Spermien erschwert, in die Gebärmutter vorzudringen. Anders als die klassische Antibabypille enthält sie kein Östrogen, sondern nur Gestagen. Dies kann eine Option für Frauen sein, die Östrogene nicht vertragen oder meiden sollten – zum Beispiel während der Stillzeit oder bei bestimmten Vorerkrankungen wie Migräne, Bluthochdruck oder einem erhöhten Risiko für Thrombosen.

Bekannte Minipillen sind:

Neben der medizinischen Verträglichkeit spielt für viele Frauen auch der Preis der Pille eine Rolle, vor allem, wenn sie älter als 22 Jahre sind und die Kasse nicht mehr zahlt. Was Du zur Kostenübernahme wissen solltest, liest Du hier: Was kostet die Pille?.

Pille nach Pause oder Absetzen wieder anfangen

Pille mit 45 wieder anfangen

Ob nach der Schwangerschaft, einer hormonfreien Zeit oder ganz einfach aus persönlichen Gründen: Der Wiedereinstieg mit der Pille ist grundsätzlich in jedem Alter möglich. Wichtig ist dabei eine individuelle Beratung, da sich der Hormonspiegel und die Risikofaktoren mit den Jahren verändern können. Auch jenseits des 45. Lebensjahres ist eine Schwangerschaft biologisch möglich, selbst wenn der Zyklus unregelmäßiger wird oder erste Wechseljahresanzeichen auftreten. Daher bleibt eine sichere Verhütung weiterhin wichtig. Die Einnahme der Pille kann in dieser Lebensphase eine Option sein, allerdings sollte man individuelle Gesundheitsfaktoren berücksichtigen.

Frauen über 45 haben häufiger gesundheitliche Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Migräne oder ein erhöhtes Thromboserisiko. Diese können die Auswahl des geeigneten Verhütungsmittels beeinflussen. In solchen Fällen kann eine östrogenfreie Pille (Minipille) oder eine andere hormonfreie Methode sinnvoller sein. Es ist ratsam, sich ärztlich beraten zu lassen, um die passende Verhütungsmethode zu finden, die sowohl den individuellen Bedürfnissen als auch den gesundheitlichen Voraussetzungen entspricht. So kann man grundsätzlich auch mit 45 wieder mit der Pille anfangen. Sie kann auch in der Lebensmitte eine sichere und verträgliche Verhütungsmethode sein.[^3]

Wiedereinstieg nach längerer Pause

Nach einer längeren Pillenpause kann man in der Regel nach einer ärztlichen Beratung wieder problemlos mit der Pille anfangen. Dabei gilt, ebenso wie bei der Ersteinnahme der Pille: In der Regel wird ein Verhütungsschutz ab dem ersten Tag erreicht, wenn Du die Kombinationspille am ersten Tag deiner Periode einnimmst. Beginnst Du mit der Pille mitten im Zyklus, sind für die folgenden sieben Tage zusätzliche Verhütungsmaßnahmen (wie ein Kondom) nötig.

7 Tage Pause: Wann wieder anfangen?

Das klassische Einnahmeschema der Pille sieht vor, dass Du nach 21 Tagen eine Pause von maximal sieben Tagen einlegst – am achten Tag beginnt der nächste Zyklus mit dem ersten Dragee aus der neuen Packung. Diese Pause wurde ursprünglich eingeführt, um den natürlichen Zyklus nachzuahmen und das Vertrauen in die Methode zu erhöhen. Heute weiß man jedoch: Aus medizinischer Sicht ist diese Pause nicht notwendig. Sie dient vor allem der Gewohnheit und Regelmäßigkeit.

WICHTIG:

Die Pause darf nie länger als sieben Tage dauern.

Beispiel: Wenn Du Deine letzte Pille an einem Montag nimmst, zählt der darauffolgende Dienstag als erster Pausentag. Die nächste Pille musst Du dann am Dienstag der darauffolgenden Woche einnehmen. Ein späterer Start (also am 9. Tag oder später) kann dazu führen, dass der Schutz vor einer Schwangerschaft möglicherweise nicht mehr vollständig gewährleistet ist. In dem Fall ist eine zusätzliche Verhütung (z. B. mit Kondomen) für sieben Tage ratsam. Das gilt besonders dann, wenn Du während oder direkt nach der Pause Sex hattest.[^4]

Pille absetzen und wieder anfangen: Ist das schädlich?

Viele Frauen fragen sich, ob es dem Körper schadet, wenn man die Pille immer wieder absetzt und später erneut damit beginnt, etwa weil sich die Lebenssituation geändert hat oder man zwischenzeitlich hormonfrei verhüten möchte. Die gute Nachricht: Es ist allgemein nicht davon auszugehen, dass dauerhafte Schäden entstehen. Der Hormonhaushalt braucht zwar bei jedem Absetzen oder Wiedereinstieg etwas Zeit zur Umstellung, aber eine langfristige gesundheitliche Beeinträchtigung ist wissenschaftlich nicht belegt.

Allerdings gibt es einen Punkt, der nicht unterschätzt werden sollte: Das Risiko für eine Venenthrombose ist insbesondere in den ersten sechs Monaten nach Beginn der Einnahme erhöht – es ist etwa sechsmal höher als bei Frauen, die keine hormonelle Verhütung nutzen. Das gilt für Kombinationspräparate, also Pillen mit Östrogenanteil. Setzt Du die Pille ab und fängst später erneut damit an, beginnt dieses erhöhte Risiko von vorne. Die Minipille ist hiervon nicht betroffen, da sie östrogenfrei ist.

Deshalb gilt: Wer überlegt, die Pille abzusetzen, sei es aus hormonkritischen Überlegungen, wegen Nebenwirkungen oder weil aktuell keine Verhütung nötig erscheint, sollte diese Entscheidung nicht unüberlegt treffen. Auch der Berufsverband der Frauenärzte rät davon ab, hormonelle Verhütungsmittel ohne Beratung einfach abzusetzen. Eine individuelle Einschätzung durch eine gynäkologische Praxis ist immer sinnvoll.

Du überlegst, langfristig auf hormonfreie Methoden umzusteigen? Eine Übersicht über sichere Alternativen zur Pille findest Du hier: Alternativen zur Pille.

WICHTIG:

Wer die Pille absetzt und später wieder einnimmt, sollte gut auf die Signale des eigenen Körpers achten. Kommt es zu Beschwerden wie wiederkehrenden Kopfschmerzen, Brustspannen, Stimmungsschwankungen oder unregelmäßigen Blutungen, empfiehlt sich eine ärztliche Abklärung. Solche Symptome können vorübergehende Anpassungsreaktionen sein – sie sollten aber nach wenigen Wochen deutlich nachlassen. Falls nicht, kann ein Präparatewechsel oder eine andere Methode infrage kommen.[^5]

FAQ – Häufige Fragen

Wann mit Pille anfangen?

Am besten am ersten Tag der Regelblutung. Alternativ auch mitten im Zyklus, aber dann mit zusätzlicher Verhütung für sieben Tage.

Kann ich die Pille ohne Periode anfangen?

Ja, sofern eine Schwangerschaft sicher ausgeschlossen wurde, etwa durch einen negativen Test.

Pille mehrere Tage vergessen. Wann kann ich wieder anfangen?

Wenn Du die Pille mehrere Tage hintereinander vergessen hast, gilt der Empfängnisschutz in der Regel als nicht mehr zuverlässig. Wie Du weitermachen solltest, hängt davon ab, in welcher Einnahmewoche Du Dich befindest. Weitere Informationen zu dem Thema findest Du hier: Pille zu spät genommen oder vergessen – was tun?

Wann nach der 7-Tage-Pause wieder anfangen?

Am achten Tag, egal ob Du noch blutest oder nicht. Nur so bleibt der Schutz bestehen.

Ist es schädlich, die Pille abzusetzen und wieder zu nehmen?

Dauerhafte Schäden sind nicht zu erwarten, aber der Körper braucht Zeit zur hormonellen Anpassung und das Thromboserisiko ist in den ersten sechs Monaten der Einnahme erhöht. Ärztliche Beratung wird beim Absetzen der Pille und ihrer Wiedereinnahme empfohlen.

[^1]: Familienplanung.de: Die Pille

[^2]: Universitätsklinikum Tübingen: Verhütung - Häufige Fragen zur Pille

[^3]: Deutsches Ärzteblatt: Kontrazeption ab 40: Sicher und risikobewusst verhüten – länger als gedacht

[^4]: Apotheken Umschau: „Schadet es, die Pille ohne Pause durchzunehmen?“

[^5]: Pressemitteilung Berufsverband der Frauenärzte: Präparate zur hormonellen Verhütung nicht einfach absetzen

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Endometriose-Pille: Mehr als nur Verhütung